Weimar nicht in Sicht

(Bildquelle: Christian Rohr / pixelio.de)

Man muß jedem, der in diesen Wochen an „Weimarer Zustände“ denkt, leider krasse historische Unkenntnis unterstellen. Von „Weimar“, wirtschaftlicher Not, Massenarbeitslosigkeit, der Vernichtung von Millionen Existenzen und der daraus resultierenden Bereitschaft nennenswerter Teile des Volkes, aus der Not heraus neue, auch riskante Wege zu gehen – von alledem sind wir Welten entfernt. Welten. Der weit überwiegende Teil der Deutschen ist satt und ruhiggestellt und will sich partout nicht davon abbringen lassen, seine Henker zu wählen. Das muß man so akzeptieren. Man machte sich ja lächerlich damit, in einem der letzten Münchner Bierkeller in die Decke zu schießen.

Perspektiven? Derzeit keine. Manchmal ist das eben so. Die AfD im Bundestag? Gut gemeint und besser als nichts. Unter dem Strich aber kaum mehr als parlamentarische Beschäftigungstherapie. Wir reden später wieder drüber.

Mitunter ist alles, was getan werden kann, auf seinem Posten zu bleiben und ihn zu halten. Es kann ja alles sehr schnell gehen.

(Karl Richter, Müncher Stadtrat und Publizist)

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