Deserteure – von unserem Kolumnisten Jürgen Schwab

Pazifismus heißt: Feigheit vor dem Feind (Bildquelle: Daniel Mingook Kim / unsplash.com)

Martin Walser- Ikone des Deserteurentums

Mein zuletzt erschienenes Buch behandelt das Werk Martin Walsers. Daß dieser mittlerweile betagte Schriftsteller als junger Mann aus der Wehrmacht desertierte, was er auch in einem im Internet dokumentierten ZDF-Gespräch mit Thea Dorn bekannte, tut dabei nichts zur (literaturwissenschaftlichen) Sache.

Gute und schlechte Deserteure laut Buntland

In diesen Tagen steht der Deserteur wieder hoch im Kurs. Nämlich die, die dem Kriegsdienst in der russischen Armee zu entkommen versuchen. Daß man Deserteure und Kriegsdienstverweigerer des Feindes willkommen heißt, liegt auf der Hand. Als zu Kriegsbeginn die ukrainische Regierung verkündete, daß ab sofort alle ukrainischen Männer zwischen 18 und 60 Lebensjahren das Land nicht verlassen dürften, fanden dies alle im Westen in Ordnung. Zumal ja diese Männer im Bündnis mit der NATO angeblich nur einen Verteidigungskrieg gegen Rußland führten.

Rechtsextremes Kanonenfutter bei der bunten Wehr?

Mittlerweile berichtet uns die Presse auch darüber, wer im Kriegsfall in der BRD alles eingezogen werden kann. Nämlich Personen bis 65 Jahre, die bereits in der Bundeswehr, wenn auch nur kurz und lange zurückliegend, dienten. Genau zu diesem Personenkreis gehöre auch ich.

Daß die Bundeswehr einen wie mich aus politischen Gründen gar nicht mehr haben möchte, war mein erster Gedanke. Aber vielleicht kann man ja deutsche „Rechtsextremisten“ an der russischen Front prima verheizen. Als Kanonenfutter sozusagen. Oder ich laufe zu den Russen über und mache den Snowden. Der Whistleblower Richard Snowden gilt den USA als „Verräter“, das Putin-Regime gab ihm die russische Staatsbürgerschaft. Wie übrigens auch dem Schweizer Geschichtsrevisionist Jürgen Graf, der ebenso in Rußland lebte, um der Strafrechtzensur der Schweiz und von anderen „freiheitlichen“ westlichen Staaten zu entkommen. Da seine „Straftaten“ mittlerweile als verjährt gelten, soll er wieder nach Basel übergesiedelt sein.

Jürgen Schwab, Obergefreiter a. D.

Zum Autor:

Jürgen Schwab, geboren 1967 in Miltenberg/Main, gelernter Bürokaufmann, Diplom-Germanist und parteiloser Publizist, studierte deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Kommunikations- und Politikwissenschaft an der Universität Bamberg. Aus seiner Feder stammen die Bücher: „Die Meinungsdiktatur – wie  ‚demokratische’ Zensoren die Freiheit beschneiden“ (Coburg 1997), „Deutsche Bausteine – Grundlagen nationaler Politik“ (Stuttgart 1999), „Volksstaat statt Weltherrschaft“ (Tübingen 2002), „Die Westliche Wertegemeinschaft“ (Tübingen 2007), „Angriff der neuen Linken – Herausforderung für die nationale Rechte“ (Tübingen 2009), „Die Manipulation des Völkerrechts – wie die ‚Westliche Wertegemeinschaft‛ mit Völkermordvorwürfen Imperialismus betreibt“ (Mengerskirchen 2011), „Flucht in die Menschheit. Der Schriftsteller Jakob Wassermann und der Typus des nichtjüdischen Juden“ (Neustadt an der Orla 2020), „Zukunft Deutsch. Möglichkeiten nationaler Politik im 21. Jahrhundert“ (Dortmund 2021) sowie „Gemeinschaft und Gesellschaft bei Martin Walser. Eine Werkanalyse“ (Neustadt an der Orla, 2022). Er ist Mitherausgeber von „1848 – Erbe und Auftrag“ (Graz 1998). Schwab ist Mitinitiator der Bildungsinitiative „Deutsche Akademie (DA)“ und des Netzwerkes „Sache des Volkes (SdV)“.