Parallelen zwischen Ukraine 2022 und Pearl Harbor 1941

Vor 81 Jahren: Japanische Flugzeuge bombardieren Pearl Harbor (Bldmontage: WIR)

Vorbemerkungen

Krieg ist in jedem Fall ein Menschheitsverbrechen; wer den ersten Schuß abgibt, belastet sich schwerstens. Der wahrhaft Schuldige ist aber der, der den Rivalen dazu zwingt, den ersten Schuß abzugeben.

Wer Frieden will, muß stets die Sicherheitsinteressen aller Beteiligten im Auge behalten. Die Militärausgaben der NATO betragen $ 1200 Milliarden/Jahr, 21mal so viel wie jene Russlands. Keiner führt also Krieg gegen die NATO, wenn er nicht Existenz und Überleben in Gefahr sieht, mit dem Rücken an der Wand steht.

Hat die NATO den Einmarsch Russlands unvermeidlich gemacht, absichtsvoll forciert, gar erzwungen?

Seit 1990 rückt die NATO dem russischen  Bären immer enger auf den Pelz

Vereinbart oder nicht: Seit 1990 wußten die NATO-Entscheider, daß der Aufmarsch der NATO gen Osten die existentiellen Sicherheitsinteressen Russlands schwerstens verletzen mußte. Jahrzehntelang begnügte sich die Atommacht mit Protesten, Verhandlungen und mit friedlichen, lediglich demonstrativen Schritten. Etwa kündigte Russland an, die Zielplanung auf europäische Städte in ihre Trägerwaffen wieder einzuprogrammieren, die unter Gorbatschow daraus gelöscht worden waren.

Jeden friedlichen Schritt der Abwehr ließen die USA als Zentralmacht der NATO scheitern.

Staat um Staat rückte die US-Macht bedrohlich weiter vor, scheinbar völlig ohne jedes Bestreben vernünftiger, friedlicher Ausgleichspolitik. Von der Elbe bis zum Peipussee oder bis Kischinau sind es über 1600 km.

Der „Westen“ rechtfertigte sich heuchlerisch, die NATO sei doch bloß ein Bündnis harmloser Staaten zur friedlichen Verteidigung. Da könnte es Russland doch egal sein, ob es aus den Dachluken seines Hauses die NATO-Raketen betrachten könnte. Nun sind sie halt da! Als hätten nicht die USA seit 1945 in Angriffskriegen den Tod von 20 – 30 Millionen Menschen verantwortet (Rainer Mausfeld, „Warum schweigen die Lämmer?“, Westend 2018, S.33).

Atomare Abschreckung sichert den Frieden

Die Atommächte sind weiterhin unauflösbar an die Strategie des „Gleichgewichts des Schreckens“ gebunden. Wenn der an sich verrückte Grundsatz der „gesicherten gegenseitigen Vernichtung“ verletzt wird, wird ein Atomschlag wieder denkbar, und der Unterlegene ist wie nach einer bedingungslosen Kapitulation jeder existenzbedrohenden Zumutung ausgeliefert. Selbst dann, wenn das Gleichgewicht durch Defensivwaffen verletzt wird, etwa durch die Aufstellung von Abwehr-Raketen, muß der Bedrohte bereits kapitulieren.

Deshalb sah sich Russland gezwungen, das Vorrücken der NATO und die Einrichtung von Dutzenden von Abwehrstellungen in Osteuropa mit der Aufstellung von Iskander-Raketen in Ostpreußen zu kontern. Würde Georgien oder die Ukraine auch noch in die NATO integriert werden, betrüge die Flugzeit von Trägersystemen bis Moskau nur noch drei Minuten, zu kurz für Abwehrmaßnahmen.

FAZIT: Die NATO hat die Invasion der Ukraine erzwungen.

Die Weltkriege förderten den Aufstieg der USA zur dominanten Supermacht

Gorbatschow schlug 1990/1991 bis dahin unerhörte Rüstungsbeschränkungen vor, um das „Gleichgewicht des Schreckens“ auf ein niedrigeres Niveau zu bringen. „Doppel-Null-Lösung“ hätte das „Wort des Jahres“ sein können. Entscheidende Maßnahmen zur Friedenssicherung und Rüstungsbegrenzung wurden geschlossen, aber von den USA alsbald wieder aufgekündigt.

In der Ära Gorbatschow, erst recht nach dem Zusammenbruch der UdSSR, hätte doch der Friede ausbrechen können? Die Billionen an Militärausgaben hätten aufgewendet werden können, die Armut in der Welt endlich einmal zu Ende zu bringen, Medizin, Forschung, Bildung und Kultur zu fördern, oder den 100 Millionen verarmten US-Bürgern einen adäquaten Arbeitsplatz zu schaffen, oder die verrottete Infrastruktur der USA auf das Niveau eines Schwellenlandes zu bringen. Aber die Weltpolitik wird nicht nach rationalen Maßstäben gesteuert, sondern nach den Profitinteressen der Konzerne und der kleinen Clique von Multimilliardären. Der „militärisch-industrielle Komplex“, vor dem Eisenhower und Kennedy warnten, hat sich mittlerweile um eine digitale Komponente erweitert, wirkt sich aber nicht weniger verderblich aus.

Der nämlichen Agenda folgte die Machtpolitik der USA schon sehr lange, zumindest seit der FED-Gründung zu Weihnachten 1913. Der WKI war für die Kriegsgewinnler der USA ein glänzendes Geschäft und begründete die Weltmachtstellung des Staates. Als 1917 der Krieg durch einen Kompromißfrieden zu enden drohte, prolongierte ihn Wilson durch die erste direkte Intervention der USA in Europa.

1933 erlangte F.D. Roosevelt die Macht des Präsidentenamtes. Seine Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft nach der Weltkrise blieben erfolglos, so erinnerte er sich des Rezeptes von Wilson. Sein kriegsförderndes Eingreifen in die Politik der europäischen Mächte war so tiefgreifend, daß das Wort entstand, der WKII sei so recht „der Krieg Roosevelts“: Es ist klar wie Kloßbrühe, Roosevelt wollte auf Teufel-komm-raus den großen Krieg! Schließlich war er von den Superreichen auf den Thron gehievt worden, und wenn er wiedergewählt werden wollte (und das wollte er!), mußte er schon den Wirtschaftsinteressen des Großen Geldes folgen und Krieg machen. „Sie wissen genau so gut wie ich“, schrieb er an den Kriegsberater der US-Präsidenten noch aus Wilsons Ära, Mandell House, „daß seit den Tagen von Andrew Jackson gewisse Teile der großen Finanzzentren die Regierung beherrschen“ (Antony Sutton, „Roosevelt und die internationale Hochfinanz“, Grabert 1990).

Pearl Harbor: Amerikaner mussten zum Kriegseintritt animiert werden

Aber noch war es nicht so weit, denn die Bevölkerung der USA lehnte es hartnäckig ab, schon wieder für die Interessen von Finanzgruppen den Kopf hinhalten zu müssen. Da half auch die ansonsten so allmächtige Presse nicht, die Menschen wollten einfach keinen Krieg. Sie wollten in Frieden Mais anbauen. Sterben für Danzig?

Und so versprach Roosevelt dem Wähler in wahrhaft ergreifenden Worten, nie, nie in Europa zu intervenieren. Und prompt wurde er gewählt, 1940.

Der Präsident tat jedoch bereits vom Wahltag an sein Bestes, um durch schwerste Provokationen die Deutschen zu einer Kriegserklärung zu bringen. Auch eindeutige Kriegsakte („shoot on sight!“), Waffenlieferungen an die Alliierten und eine ungeheure Ausweitung der Seekriegszone im Atlantik verfingen nicht, denn die Deutschen wollten auch keinen Krieg.

Der Präsident kam nun auf die Idee, erst einmal das ferne Japan in einen Krieg zu verwickeln, dann wäre das Eis gebrochen, und das Eingreifen in den Krieg in Europa würde sich dann schon ergeben. Also entsandte er Kriegsschiffe in die japanischen Hoheitsgewässer, nun würden doch diese stolzen Japsen endlich den ersten Schuß abfeuern? Nein, die Japaner wollten auch keinen Krieg und begnügten sich mit Protesten. Es waren schon schärfere Maßnahmen vonnöten, um die Japaner in die Lage zu versetzen, aus Existenznot und Sorge ums Überleben als Volk endlich, endlich den ersten Schuß abzufeuern!

Roosevelt begann also einen harten Wirtschaftskrieg gegen Japan, ganz ähnlich dem, den der „Westen“ (und die BRD als allzeit getreuer Vasall) heute an Russland erklärt. Konten wurden gesperrt, jeglicher Handel blockiert und schließlich drehte Roosevelt den Japanern den Ölhahn ab: In Japan gibt’s kein Öl, also bedeutet ein Embargo das Ende: Kämpfen oder Untergehen!

Die USA waren zu diesem Zeitpunkt der Welt-Haupt-Lieferant für Öl (60%), also hatte es Roosevelt in der Hand, wer überleben, wer sich durch Krieg zur Wehr setzen durfte: Ölhahn auf, Öhahn zu.  Dies war völlig davon abhängig, ob ein Krieg Roosevelt, bzw., den Entscheidern profitabel erschien oder nicht. Italien wurde im Krieg gegen Äthiopien beliefert; Deutschland wurde beliefert, so lange Roosevelt den Krieg andauern lassen wollte. Denn die Kohlehydrierung deckte nur 2% des Friedensbedarfs, das spärliche Öl aus deutschen Quellen weitere 10%. Ein Ölembargo hätte die Kapitulation schon 1939 bedeutet, aber damals hätte sie noch nicht „bedingungslos“ sein können..

Um den Japanern zu zeigen, wo sie angreifen müßten, wurde die in Kalifornien stationierte Pazifikflotte als Köder nach Hawaii verlegt, strategisch eine Schnapsidee.

Nun waren die Japaner so weit: Um zu überleben, mußten sie Ölquellen erobern und dazu war es absolut notwendig, erst die US-Flotte auszuschalten. Sie rüsteten unter allerstrengster Geheimhaltung eine Armada mit 6 vollbepackten Flugzeugträgern und Dutzenden von Begleitschiffen aus und entsandten sie auf entlegenen Routen Richtung Pearl Harbor. Nun war es allerdings den Amerikanern gelungen, alle Codes der Japaner zu brechen. Sie wußten also präzise, wann und wo die Armada angreifen würde.

Wenn Roosevelt gewollt hätte, hätte er den Angriff einfach dadurch verhindern können, indem er ihn öffentlich gemacht hätte: eine Rede im Rundfunk – und die japanische Flotte wäre umgekehrt. Oder er hätte die Flotte auf See schicken und den Stützpunkt zur Verteidigung vorbereiten können.

Aber Roosevelt wollte den Krieg, absolut und unbedingt!

Also hielt er die entlarvenden japanischen Funksprüche geheim, nur eine Handvoll von Leuten waren eingeweiht. Immerhin ließ er die 12 wertvollsten Schiffe in Sicherheit bringen. Der Stützpunkt Pearl Harbor selbst blieb ungewarnt, er wurde vom eigenen Staatschef verraten und preisgegeben. Die Japaner griffen an, zerstörten alle Flugzeuge und fast alle verbliebenen Schiffe, die US-Marine hatte 2403 Gefallene zu beklagen.

Nun war es für den Präsidenten ein Leichtes, die Bürger in einen Taumel der Kriegsbegeisterung zu versetzen und in den Krieg in Europa einzutreten: „Mission accomplished!”

Das Leben der Soldaten war Roosevelt gleichgültig, und die Zerstörung von Pearl Harbor mit allen materiellen Verlusten dito. Der Stützpunkt war nur der Köder für die Japaner, den ersten Schuß abzugeben, damit die USA den profitablen Krieg gegen Deutschland, Japan, Italien führen konnten.

Ukraine 2022: Köder der USA

Und ganz genauso verhält es sich mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine:

Der Köder ist die Ukraine, das Ziel Unterjochung von Russland.

Der Konflikt wurde seit 2014 nach umfassender Planung aufgebaut: Entzweiung der Bevölkerung in der Ukraine, Einsatz von Dollar-Milliarden, gewaltsame Proteste, Eingreifen von Scharfschützen und US-„Instruktoren“, Ersetzen der gewählten (korrupten) Regierung durch eine (korrupte) US-hörige. Umgehend Angriffe gegen alles Russische, etwa den Dombass. Der drohende Verlust der russischen Marinebasis zwingt Putin zum ersten Mal zum Eingreifen, die Krim schließt sich in einem Referendum an Russland an und erhält Sprachautonomie für Tartaren und die wenigen Ukrainer.

Es kehrt Ruhe ein. Das ist aber nicht im Sinne der Urheber des Konfliktes in Washington. Die jahrelang fortgesetzten Angriffe ukrainischer Kräfte gegen die russischsprachigen Gebiete in Donezk und Luhansk haben die Aufstellung lokaler Heimwehren zur Folge und über 14.000 Opfer dieses Kleinkrieges, allein auf der Seite der Zivilisten und der Ortskräfte. Putin ist in einer Zwangslage. Angreifen will er nicht, denn er betrachtet die Ukrainer als Teil des russischen Volkes, vergißt aber dabei, daß wegen des Stalinschen Völkermordes an den Ukrainern (Holodomor) das Tischtuch zwischen den Volksteilen zerschnitten ist. Die Ukraine eignet sich demnach für den Westen ganz hervorragend dazu, als verachteter Köder und Kriegswerkzeug gegen Russland eingesetzt zu werden.

Die Lösung: Ukraine als Pufferstaat zwischen NATO und Russland

Putin will durch Verhandlungen den Konflikt durch Kompromisse auflösen. Allerdings stellt er Forderungen: Die Ukraine (und Georgien) dürfen nicht in die NATO, die NATO-Staaten Osteuropas (oder ganz Europas) dürfen nicht weiterhin zur Stationierung von Atomwaffen mißbraucht werden. Die Unabhängigkeit der neuen Republiken und die Zugehörigkeit der Krim zu Russland muß anerkannt werden.

Wenn die Bedrohung durch einen NATO-Beitritt der Nachbarn Russlands nicht ausgeräumt wird, sieht er sich zum militärischen Eingreifen gezwungen.

Die Ukrainer kämpfen tapfer und entschlossen um ihre Selbstbestimmung und ihr Bewußtsein, ein eigenes Volk zu sein. Und der „Westen“?? Die Ukraine ist verraten und preisgegeben, wie Pearl Harbor  1941, wie Polen 1939.

Die USA (NATO) hätten den Krieg ohne weiteres verhindern können.

Gibt es denn irgend eine Rechtfertigung dafür, warum Truppen der USA und der anderen NATO-Staaten unbedingt an Russlands Grenzen stationiert werden müssen? Würden denn russische Truppen in Kuba, Venezuela, Kanada toleriert?? Österreich und die Schweiz sind ja auch militärisch neutral, warum nicht die Ukraine und Georgien? Ist es Dienst am Frieden, wenn ererbte Feindseligkeit bis in alle Zukunft perpetuiert wird und „fortzeugend Böses muß gebären“?

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