Die Nationen Deutschland und Russland sind in vielfältiger Hinsicht aufeinander bezogen, das Interesse an Zusammenarbeit überwiegt die trennenden Elemente bei weitem. Kehrt endlich wieder Frieden ein, so täten die Deutschen gut daran, sich über eine eigenständige, rationale und interessensgeleitete Politik gegenüber Russland Gedanken zu machen.
Da Putin zwischen dem Deutschen Volk und den BRD-Politikern sehr wohl unterscheidet, könnte das längst fällige Abtreten der Habeck-Baerbock-Scholz-Clique die Grundlage für den Wiederaufbau des früheren Vertrauens darstellen.
Putin: „Das Projekt der Gasröhre hat durchaus noch eine Chance!“
Völker haben keine Freunde, sondern Interessen (Hellmut Diwald)
Staaten arbeiten nicht aus Sympathie zusammen, sondern dann, wenn ihre gegenseitigen Interessen dies nahelegen. Genau das ist zwischen Deutschland und Russland offensichtlich in hohem Maße gegeben, sie ergänzen einander: Russland hat die Rohstoffe und die Energiequellen, die Deutschen haben die Technik, das Kapital und das Genie: „Die Deutschen haben den Affen erfunden!“ (russisches Sprichwort). Schon in den vergangenen Jahrhunderten gelang vielfach eine enge Zusammenarbeit zwischen Preußen und Reußen. Wäre Bismarcks vorsichtig konziliante Linie weiterverfolgt worden, hätten die kriegerischen Zusammenstöße der beiden Länder im 20. Jahrhundert vermieden werden können.
Die deutschen Interessen
Das Hauptdefizit der BRD-Politik ist seit Jahrzehnten, daß das Land infolge der „Westbindung“ nicht im Sinne des Grundgesetzes, zum „Wohle des Deutschen Volkes“ (Art.56) handeln kann. Wir leiden also an einem erheblichen Defizit an Souveränität. Adenauer hat den Kapitalstock der Rentenversicherung zugunsten von NATO und Wiederbewaffnung verbraten und die Bevölkerungspolitik außer Acht gelassen. Die Folgen heute sind Überalterung, ausufernde Soziallasten und Mangel an Fachkräften. Seit in den 1960erJahren auf Druck der USA die Türkei ihren arbeitslosen Bevölkerungsüberschuß hierher abschieben konnte, haben nicht einmal die fähigen Bundeskanzler (etwa Helmut Schmidt) diesem als ernste Bedrohung erkannten Migrationsdruck widerstehen, oder erst recht, ihn umkehren können.
Die weniger fähigen Kanzler (etwa Merkel) standen dem Druck der vom „Westen“ gesteuerten NRO`s völlig hilflos gegenüber. Die Folge heute ist das Überwuchern der Einheimischen durch eine Woge von raumfremden Landnehmern durch hohe Geburtenrate, ausufernde Lasten für ihre Alimentation und die Zerstörung des Bildungswesens. Der Einfluß der USA erstreckt sich auch auf die EU, was sich in der forcierten Ausrichtung der EU auf NATO-Ziele ausdrückt.
Um endlich grundgesetzkonform eigenständige Politik für das Deutsche Volk betreiben zu können, muß die BRD die enge „Westbindung“ lockern, und in der EU ihren Einfluß geltend machen, um zu einem Europa der Vaterländer zurückzukehren. Bei einer Reihe von EU-Staaten würde eine solche rationale Politik offene Türen einrennen!
Nach der Abtrennung der Ostgebiete ist Mittel- und Westdeutschland umso mehr gezwungen, Industriegüter zu exportieren, um Rohstoffe, Energie und Nahrungsmittel importieren zu können. Der Zugang zu wettberwerbsfähiger Energie ist also überlebenswichtig!
Frühe Zusammenarbeit und ihre Fortsetzung heute
Schon im Zarenreich haben Deutsche (oft Baltendeutsche) eine tragende Rolle als bäuerliche Siedler, Gelehrte, Techniker und Militärs, Minister und sogar als Regent gespielt. Zarin Katharina: „Wenn ein zukünftiges russisches Reich ganz Europa umfaßte, müßte es 6 Haupstädte haben: Petersburg, Moskau, Astrachan, Wien und Berlin!“
Nach Brest-Litowsk und Versailles waren beide Länder als Besiegte („Havenots“) anzusehen, was die Kooperation von Rapallo und den Verzicht auf Reparationen nahelegte. Bis 1941 konnte Deutschland wirtschaftlich und in Bezug auf vertrauliche militärische Zusammenarbeit auf Russland zählen. Dr. Walter T. Rix wies in einem Vortrag darauf hin, daß die deutsche Marine 1939-41 sogar eine russische Werft im Nordmeer nutzen konnte, ferner, daß Stalin noch 1943 Vorstöße zu einem Separatfrieden mit Deutschland unternahm. Stalins gigantischer Offensivaufmarsch 1941 sollte ja in Verfolgung einer These von Lenin („Was sollen wir in Moskau …“)der Eroberung Deutschlands als Basis für die Weltrevolution dienen. Sogar dieses Negativbeispiel belegt, daß Russland auf Deutschland als Partner nicht verzichten kann.
Russland würde also die Eigenständigkeit der BRD-Politik wärmstens begrüßen und nach besten Kräften fördern. Russland hat nach der Demokratisierung 1991 seine Besatzung zurückgezogen, sein Militärbündnis aufgelöst und ausdrücklich erklärt, im multipolaren „europäischen Haus“ loyal mitarbeiten zu wollen. In Bezug auf Migration und Überalterung sind die Interessen gleichgelagert; selbst auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges hat Russland uns verläßlich und vertragstreu mit preisweter Energie beliefert.
Die US-Doktrin
Die US-Interessen gegenüber den beiden eurasischen Nachbarn faßt George Friedman, Direktor und Gründer der geopolitischen Plattform STRATFOR zusammen: „Das primäre Interesse der USA, wofür wir seit einem Jahrhundert die Kriege führen – WKI, WKII und den Kalten Krieg – waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Denn … unser Interesse war es immer, sicherzustellen, dass (eine enge Kooperation) nicht zustandkeommt.“.”
Diese Einschätzung folgt der frühen (1946) geopolitischen These von Ralph Keeling („Gruesome Harvest“): „.. (Russland) … war schon lange begierig auf Deutschland als dem leuchtenden Juwel seiner Krone. Der Kreml weiß und wir wissen, daß die vereinte Macht …Russlands und eines wiederbelebten Reiches Europa dominieren würde …müssen wir … die Deutschen davon abhalten … zu den Russen überzugehen.“ Die Deutschen müßten durch Umerziehung und Amerikanisierung (heute: Wokeismus) mental so geprägt werden, daß man sie gegen Russland in Stellung bringen könne. Die Stalin-Note von 1952 war der zu dieser Zeit letzte Versuch, ganz Deutschland, allerdings in reduzierter Form, als militärisch und industriell starken, souveränen und neutralen Staat zwischen den Blöcken wiederherzustellen. Russland strebte ein wirtschaftlich starkes Deutschland an, mit dem es nutzbringend Handel treiben kann.
Die „Ostpolitik“ von Willy Brandt hat die Absichten der USA unterlaufen und eine Ära der Zusammenarbeit mit Russland eingeleitet: in Washington war er persona non grata. Die USA haben von Beginn an (1970) durch massive Interventionen die russische Lieferung von Erdgas zu torpedieren versucht, und nach der Fertigstellung der Ostseeröhren zuerst die Inbetriebnahme verhindert und sie dann in die Luft gesprengt. Das Motiv der USA, den Ukrainekrieg loszutreten, war offensichtlich, das atomare Patt zugunsten der USA zu kippen, Russland zu „zergliedern“ und sich für ein bißchen Papiergeld den Reichtum an Rohstoffen anzueignen. Aber der Krieg soll auch für die Zukunft jede Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland unmöglich machen. Mit Willy Brandt entstand eine stetig zunehmende, erstaunlich enge wirtschaftliche Verflechtung mit Russland, die erst abrupt unterbrochen wurde, als der schwächliche Kanzler Scholz den Interessen der USA gegenüber den deutschen den Vorrang einräumte. Das Bild ging um die Welt, wie Scholz sich mit dümmlichem Grinsen die Drohung Bidens anhört, die Pipeline zu sabotieren. Als die USA das Ausbrechen ihres Ukrainekriegs endlich erreicht hatten, komplettierte das Scholz-Kabinett seine Haltung mit der Gratislieferung endloser Waffenkontingente und selbstmörderischen „Sanktionen“.
Russland und Deutschland gleichermaßen bedroht
Beide Nationen gingen in den letzten hundert Jahren ihres Reiches verlustig und entwickelten sich zu einer parlamentarischen Demokratie. Weder Russland noch die BRD verfolgen expansionistische Ziele. Beide sind bedroht vom aggressiven Exzeptionalismus der USA, der sich der europäischen Nationen als Werkzeug bedient: Alle Menschen und Völker werden als zweitrangig angesehen, während den US-Interessen ausschließliche Geltung zukommt. Wie die Sprengung der Ostseeröhre zeigt, sind die USA jederzeit dazu bereit, militärische Gewalt auch gegen den NATO-Verbündeten BRD einzusetzen. Russland hat seit der Auflösung der UdSSR durch weitreichende konstruktive Angebote versucht, das Blockdenken des Kalten Krieges durch friedliche Kooperation aufzulösen. Die USA waren aber nicht dazu bereit, den Anspruch auf weltweite Hegemonie aufzugeben und eine multipolare Welt zu akzeptieren. Durch die Ausweitung des US-Herrschaftsbereiches von Westeuropa um 1000 km nach Osten, bis vor Odessa und an den Peipussee, direkt bis an die Grenzen Russlands, sah sich das Land zunehmend in seinen Sicherheitsinteressen verletzt, besonders da die USA die wichtigsten Rüstungskontrollverträge einfach kündigten.
Die Bedrohung beschränkt sich jedoch nicht auf das Militärische, auf Kernwaffen-Strategie und Geopolitik. Die USA bilden die Schaltzentrale des Globalismus, den sie als Instrument ihrer Machtausweitung nutzen durch die Umwandlung des Weltmarktes von einem „Freien Markt“ in ein Geflecht von Regeln, die alleine ihren Interessen dienen. Das engmaschige Netz der Multimilliardäre ist weitgehend der Eigentümer der Weltkonzerne, die den Markt global beherrschen und nach ihrem Gutdünken und Vorteil das Schicksal der Völker und Staaten festlegen. Die Gemeinschaftsbindungen der Menschen sollen zerstört werden; Volk, Familie und Heimat, Kultur, Religion, selbst die Mann-Frau-Beziehung sollen aufgelöst, eliminiert, hinwegdefiniert werden. Der Globalismus will die Souveränität der Staaten brechen durch die Herrschaft der Konzerne.
Der Nationalstaat als Heimat einer Kultur, eines Volkes, steht dem ungehemmten Fluß von Menschen, Kapital und Waren im Wege. Der Entpersönlichung dienen die Deindustrialisierung und der Wohlstandsverlust, die erzwungene Ersatzmigration und die destruktive „Woke“-Unkultur. Die Identität des Einzelnen als Glied einer natürlichen Gemeinschaft soll ersetzt werden durch die Bindung an eine Handelsmarke: Pepsi oder Cola? Die Satrapen-Regierungen der Staaten dürfen nicht mehr die Erhaltung, Behauptung und Entwicklung ihrer Völker als Träger einer je spezifischen Kultur verfolgen, sondern sie vollziehen als Untertanen und Werkzeuge des Globalismus die Vorgaben der Konzerne und ihrer Lenker.
In der Jelzin-Ära wäre es den Kräften des Globalismus fast gelungen, Russland in ihr System einzubeziehen und sich, wie in einer Kolonie, die Kontrolle über die Rohstoffe des Landes zu sichern. Putin gelang es, durch Ausschaltung des Oligarchen Chodorkowski diesem Versuch der Unterwerfung einen Riegel vorzuschieben.
In seiner Rede 2022 vor dem Valdai-Club hat Putin ausdrücklich die Ablehnung der Woke-Lehren von „Dutzenden von Geschlechtern, Schwulenmissionierung“, Frühsexualisierung und Sprachverhunzung erklärt. Er kennzeichnet das Modell der Globalisierung als neokolonial, gerichtet auf finanziellen und technologischen Monopolismus und die Auslöschung aller Unterschiede. Ziel sei die bedingungslose Vorherrschaft des Westens in der Weltwirtschaft und Weltpolitik und die Aneignung der natürlichen und finanziellen Ressourcen, der intellektuellen, menschlichen und wirtschaftlichen Kapazitäten des gesamten Planeten.
Er erkennt das „arrogante Streben nach Weltherrschaft“ als eine Sackgasse und tritt für eine multipolare Welt der Vielfalt ein, für Respekt vor der Eigenständigkeit von Ländern und Völkern, der Identität und Einzigartigkeit ihrer Kulturen. Die versuchte Auslöschung aller Unterschiede vernichte die Kulturen der Welt und das kreative Potential des Westens, des Abendlandes. Wie weit die Ablehnung traditioneller Wert fortgeschritten ist, zeigt die schroffe Ablehnung des Vorschlages von Ungarn, im EU-Vertrag ein Bekenntnis zu europäischen christlichen Werten und zur europäischen Kultur zu verankern. Für Russland stellt die Vielfalt der Kulturen und deren Träger, der Völker, einen hohen Wert dar. Putin spricht sich für die kollektive Sicherheit aus und lehnt das Ersetzen des Völkerrechts durch nebulöse „Regeln“, die doch alleine den US-Interessen dienen: „Die tatsächliche Abschaffung der Kultur raubt alles Lebendige und Schöpferische und lässt das freie Denken in keinem Bereich zur Entfaltung kommen: nicht in der Wirtschaft, nicht in der Politik, nicht in der Kultur!“ Ein traditioneller Wertekanon unterscheide sich von den so genannten „neoliberalen Werten“ dadurch, daß er jeweils einzigartig sei, weil er aus der Tradition einer bestimmten Gesellschaft, ihrer Kultur und historischen Erfahrung hervorgegangen sei. Traditionelle Werte müssen daher einfach respektiert werden als das, was jede Nation im Laufe der Jahrhunderte gewählt hat. Der Respekt vor den Besonderheiten der Völker und Zivilisationen liege im Interesse aller.
Die europäischen Völker müßten sich aus der Begrenzung ihrer freien Entfaltung frei machen und in einen Dialog mit Russland und den anderen Zentren gleicher Entwicklung treten, zum Aufbau einer multipolaren Weltordnung, gleichberechtigt mit den Rechten aller anderen.
Fazit
Russland widersteht also allen unilateralen und verderblichen Konzepten des „Westens“ und setzt an ihre Stelle die die Anerkennung des natürlichen Rechtes der Völker auf Eigenständigkeit, Tradition und selbstgewählte Entwicklung.. Dies ist eine ganz wesentliche Voraussetzung, ja, eine Einladung zum Miteinander. Mit diesem Russland können wir zusammenarbeiten, denn von ihm sind Wirtschafts- und Handelskriege, Sanktionen, Boykotte, Farbenrevolutionen, Flugzeugentführungen zur Durchsetzung wirtschaftlicher Macht (MH370), extralegale Tötungen und heimtückische Sabotage der Infrastruktur, sowie die Destabilisierung der globalen Lebensmittel- und Energiemärkte nicht zu befürchten. Es sind auch die Anglo-Amerikaner, die durch die Verwendung von Uranmunition in ihren Kriegen verbrecherisch die Zivilbevölkerung einer hohen Krebsrate, Häufigkeit von embryonalen Mißbildungen und der Kumulation schädlicher Erbgutveränderungen aussetzen, und zwar für geologische Zeiträume.
Die Völker des Abendlandes sind gefordert, zur Erhaltung ihres kulturellen und materiellen Reichtums mit einer Stimme zu sprechen, um im Konzert der Mächte ihre genuine Rolle spielen zu können. Sie müssen in Wirtschaft und Politik eng zusammenarbeiten, ohne eine die Kulturen zersetzende Machtstruktur zu dulden, wie die heutige EU der Kommissare, die, weitgehend mit der NATO synchronisiert, statt den eigenen Interessen transatlantischen Vorgaben folgt.
Dann muß dieses Europa gleichberechtigt mit Russland, mit den Mächten und Blöcken Asiens und der anderen Kontinente, durchaus auch mit den USA in einen gleichberechtigten Dialog treten.