Helikoptergeld – der Wahnsinn kennt keine Grenzen

Helikoptergeld – Sucht nach mehr (Bildquelle: Bernd Kasper / pixelio.de)

Helikoptergeld – ökonomisches Opium fürs Volk

Sehr geehrte Damen und Herren,

willkommen zu einer weiteren Folge von “Dangel – kurz & bündig”. Heute zum Thema: „Helikoptergeld – der Wahnsinn kennt keine Grenzen.”

Die Welt ist derzeit von einer weltweiten Pandemie durch SARS-COV2 betroffen. Eine ohnehin auf tönernen Füßen stehende Weltwirtschaft in einer vermeintlichen Scheinblüte ist nun gleichzeitig von einem Angebots- und Nachfrageschock konfrontiert.

Wie reagiert die Politik? Weltweit wird der Marktzins gegen null gedrückt, die Finanzmärkte mit frisch gedrucktem Geld geflutet und zur Beruhigung der Wirtschaftsakteure auf der Angebots- und Nachfrageseite mit sogenanntem Helikoptergeld zugeschüttet.

Was aber ist dieses Helikoptergeld und wie ist es zu beurteilen?

“Nichts nützt der Praxis mehr als eine gute Theorie” (Prof. Dr. Hans Raffée)

Ich bin zwar Praktiker und Frontschwein, aber wie sagte doch schon mein Marketingprofessor an der kapitalistischen Kaderschmiede zu Mannheim:

„Nichts nützt der Praxis mehr als eine gute Theorie“ und so wollen wir zu ihrem besseren Verständnis die Theorie, die hinter diesem Konzept steht, kurz beleuchten.

Der Name Helikoptergeld wurde von Ben Bernanke, dem früheren Chef der FED, also der US-Notenbank, im Jahr 2002 in die öffentliche Diskussion eingebracht. Sein Rat an Japan, gegen die Wirtschaftskrise doch mit Helikoptergeld zu kämpfen, brachte ihm den Spitznahmen „Hubschrauber-Ben“ ein. Ursprünglich zurück geht dieser Begriff auf ein Gedankenexperiment Milton Friedmans aus dem Jahr 1969 zur Veranschaulichung seiner monetären Theorie, der sogenannten Quantitätstheorie. In diesem Gedankenexperiment wird tatsächlich Geld aus einem Hubschrauber auf eine virtuelle Bevölkerung hinabgeworfen und die Auswirkung dieser irren Maßnahme auf Preise und wirtschaftliche Entwicklung in einer künstlichen ökonomischen Umgebung analysiert.

In der Praxis erleben wir derzeit zwei Erscheinungsformen:

Im Rahmen des Zwei-Billionen-Konjunkturprogrammes von Donald Trump werden in der Tat an die meisten Erwachsenen 1.200 Dollar und pro Kind 500 Dollar überwiesen – also an die Nachfrager. Ziel zunächst und generell die Ankurbelung der Wirtschaft durch zusätzlichen Konsum. Realpolitischer Aspekt in den USA in Anbetracht eines schwachen sozialen Netzes: Breite Massen ruhigstellen – damit nicht gar zu viele Verzweifelte ohne Kohle und ohne ‘Mampf’ mit der Pumpgun im Anschlag Amok laufen!

Die andere aktuelle Form ist die Corona-Soforthilfe für kleine Unternehmen. Hier wird im ganz konkreten Fall Kohle ohne Nachweise im Rahmen eines dubiosen und nicht durchdachten Verfahrens an Unternehmer überwiesen, um deren Überleben zu sichern, insbesondere die Fixkostenbelastung bei Betriebsschließungen zu mindern.

Beide aktuellen Ausprägungen sind Ausdruck schierer Verzweiflung. Und beide Maßnahmen sind nur kurzfristig geeignet, die Auswirkungen der sich anbahnenden Weltwirtschaftskrise zu lindern.

Im Hintergrund – wenn man so will im theoretischen Überbau der ökonomischen Maßnahmen – schwingt hier die sogenannte MMT – die Modern Monetary Theorie  – mit.

Das Video zum Thema: “Helikoptergeld – Dangel: kurz&bündig”

Modern Monetary Theorie – alter Unfug aus dem Jahr 1905 wird ausgekramt

Uncle Sam glaubt ja als aktuelle bzw. früherer Weltpolizist die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und beanspruchen die geistige Urheberschaft für diese angeblich neue monetäre Theorie. Fakt ist aber, dass der deutsche Geist in Person des Ökonomen Georg Friedrich Knapp mit dessen Hauptwerk „Staatliche Theorie des Geldes“ die Idee im Kern bereits im Jahr 1905 entwickelt hat.

Nach Knapps Auffassung ist „Geld ein Geschöpf der Rechtsordnung.“  Eine ökonomische Fundierung seiner Geldtheorie ist gegenüber der positiv-rechtlichen nachrangig. Der Staat schafft das Geld, kann über es verfügen und beliebig in Umlauf bringen – schließlich könne das in Umlauf gebrachte Geld „durch Steuern wieder vernichtet werden“, so Knapp. Der Staat könne sich, ja müsse sich verschulden, um Vollbeschäftigung zu ermöglichen. Der Staat steht im Mittelpunkt auch des Wirtschaftslebens und müsse handeln.

Diese wahnwitzige Theorie einer typisch deutschen Staatsvergottung hat dann tatsächlich Ende des letzten Jahrtausends in den USA Bedeutung gewonnen – Tendenz steigend, da wir uns ja ungefähr alle 10 Jahre seit dem Jahr 2000 mit tiefgreifenden globalen Wirtschaftskrisen konfrontiert sind.

WIR als Deutsche haben mit der Hyperinflation des Jahres 1923 und der nach 1945 erforderlichen weiteren Währungsreform unsere Lektion gelernt. Mit der völligen Fehlkonstruktion Euro steht uns ohnehin in einem Jahrhundert die dritte Währungsreform bevor.

Aber ein ohnehin schrumpfendes Angebot an Gütern und Dienstleistungen auf ein höheres nachfragewirksames Geldvolumen prallen zu lassen, birgt stets das Risiko einer Inflation. In den USA mag dies in Anbetracht geringer sozialer Sicherungssysteme geeignet sein, die Massen ruhig zu stellen. Ökonomisch sinnvoll ist die gigantische Staatsverschuldung jetzt und in der Vergangenheit nicht. Die ökonomische Fundierung des Dollar ist die größte Militärstreitmacht der Welt. Mit einem überbordenden Schuldgeldsystem und einer global aufgeblähten Geldmenge an Dollar, Euro und Co. wird die Weltfinanzarchitektur immer anfälliger.

Für Europa mit seiner instabilen Gemeinschaftswährung Euro, die von Anfang an eine Missgeburt war, wäre dies fatal – die europäischen Nationen würden sich ebenso katastrophal entwickeln wie die USA – mit einer instabilen Währung und ohne vergleichbare Militärmacht.

Ähnlich vernichtend muss die Kritik gegenüber dem Helikoptergeld für kleine Unternehmen, die sogenannte Corona-Soforthilfe, ausfallen, die konzeptionell dilettantisch gestaltet wurde, zu Missbrauch einlädt und in vielen Fällen sogar zur Übersubventionierung von Unternehmen ohne zeitliche Einstufung führt.

Artikel “Heilkoptergeld – Indiz für das monetäre Endspiel” auf www.gegenstrom.org – Plattform für rechte Metapolitik

Helikoptergeld – ökonomisches Opium fürs Volk

Beide Helikoptergeld-Maßnahmen sind nichts Anderes wie Opium fürs Volk für Konsumenten und kleine Unternehmer. Wie bei allen Drogen macht auch das undifferenzierte Zuschütten mit Geld abhängig. Der Ruf nach Helikoptergeld wird bei jeder weiteren Krise – sei sie auch nur in besonderen Sektoren – immer wieder ertönen. Strukturelle Krisen werden durch Helikoptergeld in keiner Weise beseitigt, sondern nur scheinbar und nur kurzfristig zugeschüttet.

Helikoptergeld ist und bleibt eine Maßnahme des ökonomischen Dilettantismus, allenfalls geeignet um innere Unruhen im Lande zu vermeiden – mehr aber auch nicht. Helikoptergeld macht abhängig und verdeckt nur Probleme, anstatt aktiv eine Lösung anzugehen.

Zum Schluss, was gerade in diesen schweren Zeiten wichtig ist, ein kleines Schmankerl. Ein Beispiel zu politischem Dilettantismus.

Unser großartige, unsere phantastische Kanzlerin hat ja bekanntlich die Digitalisierung zur Chefsache erklärt. Wie großartige dies funktioniert, hat sie ja zuletzt mit ihrem großartigen Ruckel-Rede vom 26. März aus der häuslichen Quarantäne in bester Entwicklungslandqualität in wunderbarer Weise bewiesen. Seien Sie gegenüber Angie der Großen also nicht undankbar. Schimpfen Sie nicht über ein Funkloch, beschweren Sie sich nicht über nicht vorhandenen Empfang. Nein. Seien Sie dankbar über den grandiosen digitalen Merkelschatten, den die Kanzlerin mit dem großen Herzen für Versorgungssuchende aus aller Welt in ihrer Allmacht über dieses Land wirft.

Spaß beiseite!

Bleiben Sie stark!

Vale!

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