Frauenrechte – von unserem Kolumnisten Jürgen Schwab

Das Kopftuch: Ein Symbol für die Unterdrückung von Frauen? (Bildquelle: mostafa meraji / pixelio.de)

Der Islam kennt einen verpflichtenden Moralkodex für Frauen

Ein deutscher bzw. europäischer Mann schreibt einer Frau nicht vor, wie sie sich anzuziehen hat. Dies ist ein „No Go“. Was in Berlin plausibel erscheint, ist in Teheran keinesfalls selbstverständlich. Im Iran begehren derzeit Frauen gegen den Kopftuchzwang auf. Westliche Moralapostel*innen rufen nach noch mehr Sanktionen gegen den Iran. Annalena Baerbock spricht als Bundesaußenministerin von „feministischer Außenpolitik“.

Außenpolitik sollte sich nicht in innere Angelegenheiten einmischen

Ich kann die Frauen im islamischen Kulturkreis gut – in ihrem Aufbegehren gegen die Sittenpolizei – verstehen, halte es aber mit G. W. F. Hegel: „Ein Staat soll sich nicht in die inneren Angelegenheiten des anderen mischen“. Was bedeutet, daß die Frauen des Iran, sofern sie dies wollen, ihre eigenen Rechte selbst erkämpfen müssen. Die Rechte deutscher Frauen, die die letzten 150 Jahre erstritten wurden, wurden nicht vom Ausland aus, und schon gar nicht von anderen Staaten, erkämpft, sondern von deutschen Frauen und deren männlichen Unterstützern in Deutschland.

Einklagen von Frauenrechten als geopolitischer Vorwand

Alles andere ist nur ein Vorwand für geopolitische und energiepolitische Interessen westlicher Staaten. Hinter dem Ruf nach „Menschenrechten“ verbirgt sich nicht selten die Gier nach Schürfrechten. Das theokratische Mullah-Regime kam 1979 gerade auch wegen des Einflusses von USA und Großbritannien, und deren Zugriff auf den persischen Rohstoffreichtum, an die Macht. Das Mullah-Regime spricht heute wieder von ausländischer Einmischung in innerstaatliche Angelegenheiten. „Farbenrevolutionen“, wie auch vor Jahren in der Ukraine, haben neben inländischen Unzufriedenen auch Amis und Briten als Strippenzieher.

Jürgen Schwab

Zum Autor:

Jürgen Schwab, geboren 1967 in Miltenberg/Main, gelernter Bürokaufmann, Diplom-Germanist und parteiloser Publizist, studierte deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Kommunikations- und Politikwissenschaft an der Universität Bamberg. Aus seiner Feder stammen die Bücher: „Die Meinungsdiktatur – wie  ‚demokratische’ Zensoren die Freiheit beschneiden“ (Coburg 1997), „Deutsche Bausteine – Grundlagen nationaler Politik“ (Stuttgart 1999), „Volksstaat statt Weltherrschaft“ (Tübingen 2002), „Die Westliche Wertegemeinschaft“ (Tübingen 2007), „Angriff der neuen Linken – Herausforderung für die nationale Rechte“ (Tübingen 2009), „Die Manipulation des Völkerrechts – wie die ‚Westliche Wertegemeinschaft‛ mit Völkermordvorwürfen Imperialismus betreibt“ (Mengerskirchen 2011), „Flucht in die Menschheit. Der Schriftsteller Jakob Wassermann und der Typus des nichtjüdischen Juden“ (Neustadt an der Orla 2020), „Zukunft Deutsch. Möglichkeiten nationaler Politik im 21. Jahrhundert“ (Dortmund 2021) sowie „Gemeinschaft und Gesellschaft bei Martin Walser. Eine Werkanalyse“ (Neustadt an der Orla, 2022). Er ist Mitherausgeber von „1848 – Erbe und Auftrag“ (Graz 1998). Schwab ist Mitinitiator der Bildungsinitiative „Deutsche Akademie (DA)“ und des Netzwerkes „Sache des Volkes (SdV)“.