Doppelmoral – von unserem Kolumnisten Jürgen Schwab

Ein Redakteur der "Nürnberger Nachrichten" erdreistet sich, die politsiche Strategie der AfD als schäbig zu bezeichnen. Freilser-Jargon?
Schäbige AfD? Von der Doppelmoral der Buntland-Jünger (Bildmontage: WIR)

Redakteur der Nürnberger Nachrichten im ‘Freisler-Jargon’?

Michael Husarek hält die AfD für „schäbig“. Der Chefredakteur der „Nürnberger Nachrichten“ wirft der AfD (in den NN vom 18.10.2022) vor, die „Angst“ im Volk vor den Konsequenzen der Rußland-Sanktionen, wie hohe Energiepreise, in eigene Stimmen umzusetzen. Ich sehe schon, wie die linke Antifa jetzt „moralisch motiviert“ munter Jagd auf AfD-Mitglieder macht, deren Autos anzündet, deren Vermieter, Arbeitgeber und Kunden unter Druck setzt. Denn wer ein „schäbiger Lump“ ist, gegen den sind bekanntlich alle Mittel der Gegenwehr zulässig.

Politische Theorie statt Moralin

Wäre Husarek kein Moralist, sondern politischer Theoretiker, dann wüßte er, daß es in der sogenannten parlamentarischen Demokratie bzw. im Parteienstaat völlig der Systemlogik entspricht, daß einzelne Parteien versuchen Ängste und Stimmungen in Stimmen, Mandate, Spenden usw. umzusetzen. Als es 2011 im japanischen Fukushima zu einem Atomkraftunfall gekommen war, profitierten bei uns die Grünen bei Wahlen von den Ängsten in der deutschen Bevölkerung, Bundeskanzlerin Merkel versuchte die Ängste für die Unionsparteien abzufangen, indem sie selbst den Ausstieg aus der Atomkraft einleitete. Viele weitere Beispiele ließen sich anführen. Linkspartei und SPD versuchen bei uns soziale Ängste zu mobilisieren, weil es deren Profil bzw. Markenkern, wie sie meinen, entspreche. Die FDP mobilisiert Selbständige und Mittelstand gegen Steuererhöhungen, macht aber Lobbypolitik für das große Kapital.

Falsche-Flaggen-Aktionen sind politischer Alltag

Ein kleiner Exkurs: Die Unionsparteien gerieren sich als Gralshüter der inneren Sicherheit, gegen Gewalttäter von links, rechts und auch aus der islamistischen Richtung. Warum nicht Chaos und Ängste mittels des „Verfassungsschutzes“ schaffen, wie beim „NSU“, um sich nach den Anschlägen selbst als Ordnungsmacht aufzuspielen, falsche Fährten zu legen, Zeugen zu eliminieren und Akten zu löschen?

In einer Demokratie darf es keine Tabus geben

Also kurzum, warum sollte nicht die rechte „Alternative“ eine im Parteienstaat entstandene Marktlücke bzw. Angebotslücke für Wähler zu schließen versuchen, die weniger Ausländer in Deutschland wünschen, den Weg zum EU-Bundestaat sowie Sanktionen gegen Rußland ablehnen? Was soll daran bitteschön unanständig, „schäbig“ sein? Ist es nicht „brandgefährlich“, daß NN-Husarek den Eindruck erweckt, er sei ein „geistiger Brandstifter“ im Bürgerkrieg in Deutschland?

Jürgen Schwab

Zum Autor:

Jürgen Schwab, geboren 1967 in Miltenberg/Main, gelernter Bürokaufmann, Diplom-Germanist und parteiloser Publizist, studierte deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Kommunikations- und Politikwissenschaft an der Universität Bamberg. Aus seiner Feder stammen die Bücher: „Die Meinungsdiktatur – wie  ‚demokratische’ Zensoren die Freiheit beschneiden“ (Coburg 1997), „Deutsche Bausteine – Grundlagen nationaler Politik“ (Stuttgart 1999), „Volksstaat statt Weltherrschaft“ (Tübingen 2002), „Die Westliche Wertegemeinschaft“ (Tübingen 2007), „Angriff der neuen Linken – Herausforderung für die nationale Rechte“ (Tübingen 2009), „Die Manipulation des Völkerrechts – wie die ‚Westliche Wertegemeinschaft‛ mit Völkermordvorwürfen Imperialismus betreibt“ (Mengerskirchen 2011), „Flucht in die Menschheit. Der Schriftsteller Jakob Wassermann und der Typus des nichtjüdischen Juden“ (Neustadt an der Orla 2020), „Zukunft Deutsch. Möglichkeiten nationaler Politik im 21. Jahrhundert“ (Dortmund 2021) sowie „Gemeinschaft und Gesellschaft bei Martin Walser. Eine Werkanalyse“ (Neustadt an der Orla, 2022). Er ist Mitherausgeber von „1848 – Erbe und Auftrag“ (Graz 1998). Schwab ist Mitinitiator der Bildungsinitiative „Deutsche Akademie (DA)“ und des Netzwerkes „Sache des Volkes (SdV)“.