Der Fall „Christian Hehl“ oder: Antifaschismus über den Tod hinaus (aktualisiert am 21.10.22)

Ist der Antifaschismus der neue Faschismus? (Bildquelle: sokaeiko / pixelio.de)

„De mortuis nil nisi bene“ gilt nicht für Vertreter der bundesrepublikanischen Einwanderungsdiktatur

In Zeiten, in denen ein gewisser Anstand herrschte, war es noch eiserne Regel: Über Tote spricht man nicht schlecht. „De mortuis nil nisi bene“ – „Von den Toten nichts, wenn nichts Gutes“. Was noch den alten Römern eiserner Anstandsethos war, ist in ‚unserer‘ degenerierten Republik geprägt von linkem Tugendterror längst geschleift worden. Selbst nach dem Tode eines verhassten Gegners der bunten Republik wird der Verstorbene nicht als Mensch gesehen, dessen Ableben man abstrakt bedauern kann, sondern sein anti-multikulturelles Wirken darf nie vergessen werden und es wird bei der Berichterstattung allein auf die (vermeintlichen) politischen Missetaten des Toten abgehoben.

Selbst der Besuch der Beerdigung eines Toten gilt als unstatthafte Totenehrung, wer sich dieser zeitlebens Missetaten gegenüber dem multikulturellen Postulat zuschulden kommen ließ – jüngst geschehen nach dem Tod von Günter Deckert am 31. März 2022, bei dem sich die linkslastige Rhein-Neckar-Zeitung darüber echauffierte, dass „drei Weinheimer Christdemokraten bei der Beisetzung des Holocaustleugners Günter Deckert“ anwesend waren.

Der Fall Christian Hehl beim SV Waldhof Mannheim

Derzeit schlagen Trauerbekundungen vor Beginn des Pokalspiels des SV Waldhof gegen den 1. FC Nürnberg extrem hohe Wellen. Buntland in seiner höchsten moralinsauren Empörungsstufe. Was war passiert? Am 18. Oktober widmete der Waldhof-Stadionsprecher Stephan Christen die Aufstellung der Gastgeber dem am 16. Oktober nach kurzer schwerer Krankheit verstorbenen Christian Hehl mit den Worten: „Das ist nur für dich, Christian Hehl.“

Blankes Entsetzen im gesamten bundesrepublikanischen Blätterwald. „Wie kann man nur?!“. Der Stadionsprecher muss sich, nur weil er wie in den letzten 29 Jahren seiner Tätigkeit bei den Blau-Schwarzen private Wünsche von Anhängern erfüllt hatte, für diese völig wertneutrale Ansage verteidigen und beteuern, dass er kein Sympathisant der Rechten sei. Der SV Waldhof Mannheim muss natürlich nach diesem ‚Vorfall‘ ebenfalls seine Distanz zu nationalem Gedankengut beteuern.

Christian Hehl (* 29.05.1969, verst. 16.10.2022) Bildquelle: Hehl

Nachtrag am 21.10.2022: Stadionsprecher legt wegen ‚Missetat‘ sein Amt als Stadionsprecher nieder

Hatte man noch eine gewisse Hoffnung für die linken Tugendwächter der bunten Republik in Platon’scher Tradition, muss man nun völlig desillusioniert sein: Nach Berichten von Sport1 ist der Stadionsprecher des SV Waldhof, Stephan Christen, der 29 Jahre lang treu seine Dienste für den Verein geleistet hatte, nun seinen Job los! Auf wohl ’sanften Druck‘ der entsetzten Öffentlichkeit nach dem „Nazi-Eklat“ legte Stephan Christen nun sein Amt als Stadionsprecher nieder!

Christian Hehl war ein glühender Anhänger des SV Waldhof Mannheim

Christian Hehl, fast allen nur als „Hehli“, bekannt, war bis zu seinem Tod ein glühender Anhänger seines SV Waldhof Mannheim. Seit seinen Jugendjahren war der am 29. Mai 1969 in Ludwigshafen geborene stämmige Mann in diversen rechtsgerichteten Organisationen aktiv und wie viele junge Männer, die sich für Fußball interessieren, auch in der von Hooligans zu bezeichneten „dritten Halbzeit“ aktiv. Seine letzten und wohl auch höchsten politischen Meriten erhielt „Hehli“ 2014 mit seinem Einzug in den Mannheimer Stadtrat über eine Liste der NPD.

Man muss die Gesinnung des Verstorbenen nicht teilen und gewiss hat er bei Vielem in jungen Jahren über die Stränge geschlagen. Aber er hat seine Straftaten allesamt gesühnt und ist nun schon seit Jahren von multiplen körperlichen Gebrechen gezeichnet viel zu früh verstorben. Insofern war Christian Hehl auf dem Waldhof schon längst nur noch Institution, keineswegs Aggression mehr.

Am 16. Oktober verstorben erging nun der Wunsch aus Reihen der Waldhof-Fans, diesem bis zuletzt treuen Fan seines Vereins mit der Widmung der Mannschaftsaufstellung die letzte Ehre in ’seinem‘ Stadion zu erweisen. Was hieran ehrenrührig sein soll, erschließt sich keinem, der noch Anstand im Leibe hat.

Der Fall Thomas Haller beim Chemnitzer FC

Der Fall Christian Hehl ist leider kein Einzelfall. Rückblik: 9. März 2019: An diesem denkwürdigen Samstag fand im Stadion des Chemnitzer FC eine kurze Trauerbekundung statt. Der Stadionsprecher verkündete ganz offiziell ein „traurige“ Nachricht, nämlich die des Todes von Thomas Haller. Die Fans reckten ihre Schals nach oben und im Hintergrund lief die Filmmusik von „Gladiator“.

Was folgte war ein handfester Skandal. Wer war dieser skandalumwitterte Thomas Haller? Haller war seit den 90er Jahren in der rechten Szene aktiv, in Sachen CFC insbesondere in jungen Jahren eine berüchtigte Hooligan-Größe, gereift dann aber später mit seiner Security-Firma vor Ort im Stadion des Chemnitzer FC aktiv. Auch Thomas Haller erlag viel zu früh mit 52 Jahren einem Krebsleiden.

Fassungslos reagierte man seinerzeit außerhalb der CFC-Familie. Die damals als Fanbeauftragte aktive SPD-Stadträtin Peggy Schellenberger erdreistete sich nach dem PSeudo-Skandal zu sagen, dass der Verstorbene ihr gegenüber „immer fair, unpolitisch und herzlich“ gewesen sei. Fassungslosigkeit bei der lokalen SPD verbunden mit der Ankündigung, Schellenberger werde nie wieder für die SPD kandidieren dürfen.

Aber auch der CFC, der die offizielle Trauerkundgebung zu Spielbeginn mit organisierte, bekam sein Fett weg. Da half es wenig, dass die CFC-Verantwortlichen mit dem aus Buntlandsicht indiskutablen Argument um die Ecke kamen, es sei „ein Gebot der Mitmenschlichkeit, den Fans des CFC und den Hinterbliebenen die gemeinsame Trauer zu ermöglichen.“

Merke: Entsprechend des Buntland-Verständnisses der Nulltoleranz gegenüber Multikulti-Verächtern gibt es für Rechte gar keine Mitmenschlichkeit – bis über den Tod hinaus.

Thomas Haller – Fußballanhänger, Unternehmer, politischer Aktivist (Bildquelle: fkousfischerwiese)

Faschistoide Entmenschlichung durch die bunte Republik bis über den Tod hinaus

Man könnte die Liste derartiger Vorkommnisse nahezu beliebig fortführen. Die Generallinie der offiziellen Berichterstattung ist immer die Gleiche.

Rechte mögen zwar eine Familie, Hinterbliebene, Freunde, Mitarbeiter, einen geliebten Verein oder was auch immer haben, aber all das ist unwichtig, denn die Buntlandmission aus Angst vor ihrem jämmerlichen Scheitern bleibt immer die Gleiche: Es gilt das Postulat eines Antifaschismus gegenüber jeder Person auch über den Tod hinaus, dass diese Person auch posthum zu bekämpfen sei, bei der es legitim sei, dieser auch noch im Grabe jegliche Ehre abzuschneiden und jeglichen Respekt zu verweigern. Dieses antifaschistische Postulat über den Tod hinaus steht über allen anderen sentimentalen Regungen.

Als einer der Wesenszüge des Faschismus – oder besser: dessen, was Antifaschisten dafür halten – gilt die Entmenschlichung des politischen Gegners.

Ist nicht die Verweigerung der Trauerbekundung eine Entmenschlichung sogar über den Tod hinaus?

Merke: In der politischen Praxis des Jetzt geriert sich der real existierende Antifaschismus so wie er es dem längst verblichenen historischen Faschismus zuschreibt. Das zeigt längst nicht nur, aber gerade auch der Fall „Christian Hehl“.