Gelungener Start in eine neue Epoche für den VfR Heilbronn 96-18

Leidenschaft kennt keine Liga: Auch in der Kreisliga B findet der VfR Heilbronn 96-18 mit seinen “Heilbronner Jungs” fanatische Anhänger (Bild: WIR)

Allen Unkenrufen zum Trotz: Das Projekt Wiedergründung des VfR Heilbronn läuft

Es war keine Schnapsidee. Und auch kein unüberlegter Schnellschuss, was die Mannen um den Vorsitzenden Onur Celik konzipiert und nun umgesetzt haben. Innerhalb weniger Wochen nach Vereinsgründung konnte eine erste Mannschaft sowie eine Reserve aufgestellt und zum Spielbetrieb angemeldet werden. Potente Sponsoren haben eine erste Spielzeit ohne finanzielle Zwänge ermöglicht. Die Idee und die Philosophie für den neuen VfR stehen, was unter anderem zu keinen überbordenden Kosten für die Lizenzspieler führt. Dem Vernehmen nach spielen alle Aktiven des VfR Heilbronn für Gotteslohn; einzig der namhafte Trainer erhält eine Tätigkeitsvergütung. An Idealismus mangelt es also weder den Initiatoren, Funktionären und Spielern. Das große Fragezeichen stand vielmehr nach recht überschaubaren Testspielergebnissen hinter der fußballerischen Leistungsfähigkeit der völlig neu formierten Truppe des neuen VfR Heilbronn 96-18. Nach der gelungenen Heimspielpremiere dürften nun die größten Kritiker verstummen.

Ein Rückblick: Hart umkämpfter Auswärtserfolg beim TGV Eintracht Beilstein und souveräner Punktspielauftakt auswärts beim TSV Heinsheim

Beinahe historische Dimensionen hatte der Auftakt des Bezirkspokals am Sonntag, den 19. August 2018, in Beilstein. Der VfR Heilbronn 96-18 bestritt sein erstes Pflichtspiel. Der gastgebende Turn- und Gesangsverein Eintracht Beilstein legte sich mächtig ins Zeug. Selbst die Weinprinzessin Franziska Iden war an diesem Tag anwesend und durfte den Ehrenanstoß im wunderschön gelegenen Stadion Langhansstadion durchführen.

Deutscher Wein – WIR lieben ihn! (Bild: WIR)

Aber auch das bilderbuchhafte Panorama der Weinbaugegend konnte an diesem Tag nicht darüber hinwegtäuschen: Fußballerisch wurde an diesem Tage Magerkost geboten. Hohe Außentemperaturen setzten beiden Mannschaften zu Saisonbeginn mächtig zu. Die gastgebende Eintracht hat als Ziel Klassenerhalt in der Kreisliga A ausgegeben. Der VfR Heilbronn strebt nach oben – wenn nicht diese Spielzeit, dann die kommende. Sportlich also auf Augenhöhe blieben Torchancen in den kampfbetonten 90 Minuten Mangelware. Es hätte sich noch mehr wie Steinekloppen für die Rasenspieler angefühlt, wenn nicht Basri Tiryaki bereits in der 18. Spielminute nach der ersten richtig gelungenen Kombination der Schwarz-Weißen mit einem unhaltbaren Treffer zum 0:1 getroffen hätte, denn die Mannen des TGV standen zu Spielbeginn tief – schließlich wussten sie bei der Wundertüte des neuen VfR gar nicht, was auf sie zukommen würde. Zwei große Chancen hatten die Gastgeber, der VfR aber nach einem Foulelfmeter die größte: Leider vergab Rainer Baumgart relativ kläglich und der Keeper der Eintracht konnte den wenig platzierten Ball sicher unter sich begraben. Unterm Strich ein knapper, aber nicht unverdienter Sieg des VfR. Aller Anfang ist bekanntlich schwer!

Flatternde Fahnen vor Spielbeginn in Beilstein -die “Heilbronner Jungs” sind wieder da! (Bild: WIR)

Die Stunde der Wahrheit sollte dann am Sonntag darauf in Heinsheim für die Schwarz-Weißen schlagen. Das erste Punktspiel nach über 15 Jahren stand am 2. September an. Wieder standen die Gastgeber gegen unsere Rasenspieler tief. Erneut fielt für die neuformierte Truppe aus Heilbronn das Tor zum richtigen Zeitpunkt. Mit einem sehenswerten 16-Meter-Schuss brachte Fabio Barbagallo die Schwarz-Weißen in Front. Ein Tor mit Signalwirkung, da anschließend die Rasenspieler ihre spielerische und technische Überlegenheit demonstrieren konnten. Gegen einen wacker verteidigenden Gegner blieb es schließlich Basri Tiryaki, dem besten Mann auf dem Platz vergönnt, schon bereits fünf Minuten später für eine Vorentscheidung zu sorgen. In der 57. Spielminute machte dann Tim Rehm nach schöner Ecke den vielzitierten Deckel drauf und erhöhte auf 0:3. Ob bei zwei weiteren vermeintlichen Toren des VfR wirklich Abseitsstellung vorlag, muss ob des klaren Sieges und eindeutiger Überlegenheit nicht weiter thematisiert werden.

Verdienter Heimsieg bei der Premiere im Frankenstadion

Wegen des großen Andranges musste die von allen Schwarz-Weißen langersehnte Partie mit zehnminütiger Verspätung begonnen werden. Stimmungsvoll liefen die Kontrahenten in das Wohnzimmer des VfR ein. Vom lautstarken Tross der “Heilbronner Jungs” wurden die Akteure der Rasenspieler begrüßt. Mit riesigen Schwarz-Weißen Fahnen und Bengalos wurde dem neuen VfR ein Empfang bereitet, der dem Heilbronner Traditionsverein zur Ehre gereicht und Mut macht auf mehr, denn die Anhänger sind bereits jetzt reif für höhere Ligen.

Ein besonderer Tag für den VfR, eine besondere Umrahmung durch Otto Frey, dem es vergönnt war, an diesem Tag den Ehrenanstoß durchzuführen. Nach Zeitungsangaben 600 Personen fanden sich bei traumhaftem Spätsommerwetter im Frankenstadion ein.

Otto Frey beim Ehrenanstoß bei der Heimpremiere des VfR Heilbronn gegen des TSV Herbholzheim (Bild: WIR)

Trotz stattlicher Kulisse und idealen äußeren Bedingungen plätscherte das Spiel in der ersten Halbzeit lange Zeit dahin. Torchancen waren Mangelware und torlos ging es in die Halbzeit. In einem Spiel auf Augenhöhe gelang es abermals Fabio Barbagallo die Schwarz-Weißen in Führung zu bringen. In der 67. Spielminute fiel der vielumjubelte Führungstreffer. Unter Dach und Fach war damit der ersehnte Heimsieg für die Rasenspieler noch lange nicht. Der ausgezeichnet aufgelegte Salvatore Barbagallo musste zwei Mal in höchster Gefahr sein gesamtes Können aufbieten, um den Sieg für seine Truppe festzuhalten. Nach dem 2:0 von Basri Tiryaki durch Foulelfmeter in der Nachspielzeit konnte man auf Seiten der Gastgeber beruhigt aufatmen. Maximalpunktzahl in zwei Spielen erreicht. Bisher steht hinten die Null.

Wermutstropfen Eintrittspreise

Wie fast immer müssen WIR auf einen Wermutstropfen hinweisen: Wegen einer unseres Erachtens nach hirnrissigen EU-Verordnung mussten auch Frauen Eintritt bezahlen. Unser Vorschlag: Eintritt von Frauen verlangen, aber in gleicher Höhe Verzehrgutscheine ausgeben. Der VfR ist gut beraten, von Beginn an konsequent auf Familienfreundlichkeit zu setzen.

 

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