Gesundheitswesen: Zurück in der Steinzeit?

Nach der Hysterie um den China-Virus: Zurück in der Steinzeit ist das Motto des Gesundheitssystems: Heizen, Duschen, Autofahren ade!
Fortschritt Marke Buntland: Postkutsche oder gleich Steinzeit! (Bildquelle: Maddy Weiss / unsplash)

Postkutsche, Mittelalter oder Steinzeit?

Es gibt die starke Tendenz, auf alle Errungenschaften der Vergangenheit zu verzichten. Der Verzicht auf Heizen, Essen, Duschen, Autofahren gehört dazu, auf eine eigene fundierte Meinung sowieso. Und Energie wird nicht mehr im Kraftwerk erzeugt, sondern durch Kinderspielzeug im Gigaformat.

Es ist eine richtige Krankheit, vielleicht kann ich mich dagegen impfen. Das Gesundheitswesen zeigt nach meinen jüngsten Erfahrungen ganz ähnliche Symptome.

Gesundheitswesen entdigitalisiert

Für eine kleinere Behandlung muß ich dem Facharzt einen einfachen Blutwert mitteilen. Zwar könnte er auch selber Blut abnehmen und ins Labor schicken, aber er ist schließlich Spezialist. Also stellt er mir einen Zettel aus, mit dem ich zum Hausarzt soll: „Das Ergebnis bringen Sie mir dann bitte persönlich vorbei!“ Einlesen und e-Brief? „Nein, das machen wir nicht, das ist nicht ’sicher‘ !“.

Pervertierter Datenschutz im Gesundheitswesen

Gar nicht so einfach, einen „nahen“ Termin beim Hausarzt zu bekommen, er hat nur einen Tag der Woche für Blutabnahme bestimmt, und es gibt ja viele Patienten. Also fahre ich nächsten Mittwoch 25 km und sitze eine Stunde im Wartezimmer, um Blut abgenommen zu bekommen, das per Schnelldienst ins Labor geht: „Das Ergebnis können Sie morgen abholen!“. Das Ergebnis wird dem Hausarzt als Datensatz elektronisch mitgeteilt, durch zwei Klicks könnte es dem Facharzt blitzschnell übermittelt werden: „Nein, das dürfen wir nicht, machen wir nicht!“!

Keine Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen

Also fahre ich am Donnerstag wieder 25 km zum Arzt. Das nette Fräulein druckt den übermittelten Datensatz aus und überreicht mir das Papier. Natürlich muß die Unterschrift des Arztes drauf, obwohl er es gar nicht anguckt. Um nicht am Freitag den langen Weg zum Spezialisten machen zu müssen, fahre ich mit dem kostbaren Papier mit dem Autogramm gleich weiter zum Facharzt, sind ja nur 12 km. Ich muß gar nicht lange warten, dann gibt das dortige nette Fräulein mein Papier flink in einen Einleser ein, und schon sind meine Daten endlich dort, wo sie sein müssen: im Praxisrechner des Facharztes. Das Papier kann ich wieder mitnehmen. Der Tag ist gelaufen, Fahraufwand insgesamt etwa hundertachtzig Kilometer.

Buntland auf dem Weg zurück in die Steinzeit

Ich kann ihnen auch nicht sagen, ob wir bei der Postkutsche oder im Mittelalter angekommen sind. Aber jedenfalls sind wir auf dem Weg dahin, auch bezüglich Lebensstandards. Die gegenwärtige Epoche ist die der Reitenden Boten. Bloß, daß mein Pferdchen keinen billigen Hafer frißt, sondern superteuren Habeck-Kraftstoff.