Nach dem Stadionfest: Der HEC und „Die Treuen“ wappnen sich in Zeiten des Umbruchs

Im Bild: Hoffentlich kein schlechtes Omen: Peinliches Tribünentransparent im Stile „Habicht jagt halbes Hähnchen!“  (Bild: WIR)

Seit dem 11. August 2018 ist die eishockeylose Zeit zu Ende

Lange hat es gedauert, bis der Puck wieder über das Eis flitzt. Kaum zu glauben: Bei gefühlten 40 Grad in deutschen Landen und hoher Luftfeuchtigkeit wie in den Subtropen fiel bereits am vergangenen Wochenende wieder der Startschuss für die Vorbereitung zur DEL2-Saison 2018/2019 in der Heilbronner Kolbenschmidt-Arena.

Rückblick auf die Saison 2017/2018

Der Rückblick fällt mit Blick auf den HEC durchwachsen aus. Zwar waren die Heilbronner Kufenflitzer erstmals seit Einführung nicht unfreiwilliger Teilnehmer in den Play-Downs, aber nach einem Katastrophenstart und dem Höhepunkt zur Jahreswende mit drei grandiosen Siegen gegen die letzten drei DEL2-Meister versanken die Falken wieder im Mittelmaß. Souverän erreichte man zwar über die Pre-Play-Offs die Entscheidungsspiele und lieferte den verhassten Konkurrenten aus der verbotenen Stadt einen grandiosen Kampf, allein: Man war abermals chancenlos!

Alles in der letzten Saison wird aber überstrahlt von unserer großartigen Olympia-Mannschaft. Es wird uns wohl allen unvergessen bleiben, dass wir von den Russen erst in der letzten Minute der regulären Spielzeit die Goldmedaille entrissen bekamen. Unglaublich – bis heute! Bei der darauffolgenden WM wurde unsere Nationalmannschaft allerdings wieder geerdet. Ohne Top-Torhüter und ohne die Besten keine Chance auf das Achtelfinale bei WM-Tournieren!

Sackgasse DEL2 findet endlich ihr Ende

Man kann es nicht deutlich genug sagen: Die DEL2 und ihre bisherige Positionierung als Profiliga ohne Aufstiegschancen war schon immer ein Anachronismus und spricht jedem Leistungsprinzip Hohn. Eben jenes Leistungsprinzip, das Deutschland und seinen Sport schon immer groß und stark gemacht hat. Nach dem gemeinsamen Beschluss der DEL und DEL2 vom Juli diesen Jahres soll nun mit diesem sinnlosen Gespiele um die goldene Ananas in der DEL2 Schluss sein. Ab der Saison 2020/2021 wird es wieder Auf- und Abstieg geben. Dieses beflügelnde Moment gab es zuletzt in der Spielzeit 2005/2006. Offen gesagt: Ohne diese weise Entscheidung wäre die DEL2 endgültig zur sinnentleerten Pleite-Liga verkommen. Nun schleppt sich eine Liga ohne direkte Perspektive noch zwei Spielzeiten im Wachkoma hin zu ihrer Reanimation durch die Aufstiegsoption – so Außenstehende. Wahre Heilbronner Eishockey-Anhänger werden dies gewiss anders sehen. Die Freude an Sport und Kameradschaft stehen nicht nur für die „Treuen“ im Vordergrund. Man darf aber gespannt sein, wie die Drei-Jahres-Pläne der Mannschaften mit Aufstiegsambitionen aussehen werden. Neue Dynamik dürfte entstehen!

HEC mit untauglichem Stadion ohne DEL-Perspektive

Nicht nur die katastrophalen Zuschauerzahlen des HEC und die allenfalls leicht überdurchschnittlichen finanziellen Mittel sind dafür verantwortlich, dass der HEC bis auf weiteres keine sportlichen Ambitionen hat. Das Stadion der Falken – ohnehin mit der drögen Ausstrahlung eines missgestalteten Industriebaus versehen – erfüllt nicht die Anforderungen der DEL im Hinblick auf seine Kapazität. Eine angedachte Übergangsregelung wie beispielsweise in der Fußball-Bundesliga wurde bei den jüngsten Verhandlungen von DEL und DEL2 ersatzlos eingestampft. Ohne potente Sponsoren keine große Perspektive für das Heilbronner Eishockey. Nichtsdestotrotz bleibt den unerschütterlichen Falken-Fans die Hoffnung. Und die stirbt ja bekanntlich zuletzt.

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