Petry nutzte einst „Den Flügel“ um Höcke….
Man kennt sie noch vom legendären Essener Parteitag Anfang Juli 2015. Seinerzeit galt sie als Frontfrau der innerparteilichen Gegner von Parteigründer Lucke und dessen realpolitschen Seilschaften aus ehemaligen CDU- und FDP-Anhängern und wurde im Richtungssstreit zur alleinigen AfD-Parteichefin – so glauben es viele noch heute und irren dabei genauso wie die üblich schlampig recherchierenden Massenmedien, oder besser: vermassten Medien. Zwar hatte sich die promovierte Chemikerin in Kampfabstimmung mit Parteigründer Lucke auf diesem vierten Parteitag mit über 60 Prozent deutlich gegen den Wirtschaftsprofessor und das bisherige Gesicht der Partei durchgesetzt, aber zu ihrem gleichberechtigten Co-Vorsitzenden wurde der baden-württembergische Sprecher der Partei, Jörg Meuthen – ebenfalls Wirtschaftsprofessor – und ist es bis heute noch. Allein: Die den rechten Flügel der Partei zur Abwahl Luckes nutzende Petry galt von nun als das neue Gesicht der Partei – und Synonym für deren angeblichen Rechtsruck.
…jetzt will sie ihre einstigen Hilfstruppen wieder abservieren
Nun ist es nicht einmal zwei Jahre her, dass Petry die Deligierten-Schützenhilfe der von Björn Höcke initiierten innerparteilichen Bewegung „Der Flügel“ zur ‚Kaperung‘ der jungen Partei annahm und schon stehen die Zeichen innerhalb der AfD erneut wieder auf Konfrontation. Diesmal will Petry, die damals im Lucke-Streit die Spaltung der Partei bewusst in Kauf nahm, die laut ihrer Auffassung erneut drohende Spaltung der Partei realpolitisch überwinden. Schon im Juli 2015 wies sie von sich, dass nun mit ihrer Wahl die Konservativen sich gegen die Liberalen durchgesetzt hätten. Schon vor knapp zwei Jahren wies sie jede rechte Verortung weit von sich und von der Partei, deren Geschicke sie nun bestimmte. Jetzt aber gibt es offensichtlich Rechte in ‚ihrer‘ Partei, welche die AfD in die Isolation führten und mit ihrer weltanschaulichen Rigorosität die Spaltung der AfD herbeigeführt hätten. Der von den rechtsgerichteten Parteigranden geprägte Begriff der Fundamentalopposition müsse um des langfristigen Erfolges Willen wieder einem realpolitischen, auf Koalitionsfähigkeit bedachten Kurs weichen. So weit der hoffentlich lediglich fromme Wunsch der bald fünffachen Mutter.
Frauke Petry: Von der vermeintlichen Erfolgsgarantin zur enervierenden Quasselstrippe
Gesetztes, ruhiges Sprechen, mit Bedacht, aber dennoch überzeugend – das war noch nie der Auftritts- und Politstil von Frauke Petry. Schon bald fiel es selbst SPD-Linksaußen Stegner auf, dass die promovierte Chemikerin häufig Argumente und deren Gewichtigkeit durch verbale Schnelligkeit und Vielsprech ersetzte. Da sich der angebliche Rechtsaußen der Partei, Bernd Höcke, immer mehr in die Herzen seiner Partei argumentierte und zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit geriet, entblödete sich Petry nicht, ein ganz offensichtlich parteischädigendes Ausschlussverfahren gegen den Thüringer Landes- und Fraktionsvorsitzenden einzuleiten. Hatte der doch tatsächlich die Chuzpe gehabt, eine erinnerungspolitsche Wende um 180 Grad zu fordern. Für die sächsische Fraktionsvorsitzende und Co-Chefin offensichtlich ein politisches No-Go. Für selbsternannte Realpolitiker ist die bis zum Erbrechen zelebrierte geschichtspolitische Selbstgeißelung – euphemistisch: Erinnerungskultur genannt, wohl ein Teil der deutschen Identität. Wie Auschwitz. Natürlich.
Time to say good bye – Oder: Es gibt auch eine Zeit nach der AfD – für Frauke Petry
Es ist für Frauke Petry bestimmt keine Beleidigung, wenn man ihre Positionen(„No-Go“) und die besten Wünsche an sie mit angloamerikanischen Sprachversatzstücken umschreibt, bekennt sie sich schließlich ganz offensichtlich zur sich selbst so bezeichnenden westlichen Wertegemeinschaft und ist ihr doch offen bekundetes ‚dumpfes‘ Deutschtum eher unangenehm. WIR aber halten Pläne für eine Art „Bundes-CSU“ in Form der AfD für ein absolutes Brechmittel – denn damit könnte die so hoffnungsvoll aufgestellte junge Bewegung die Vokabel „Alternative“ gleich wieder aus ihrem Parteinamen streichen. WIR hoffen, dass der kommende Parteitag der AfD am 22. April 2017 in Köln den Abschied von Frauke Petry sehen wird. Wer den von link-grün versiffter Seite exzessiv ausgedehnten Begriff „Antirassismus“ allen Ernstes in das Parteiprogramm aufnehmen will, hat künftig beste Möglichkeiten, sich in zahlreichen anderen „antirassistischen“ Projekten der bunten Republik Deutschland zu engagieren. Auch die bald fünffache Mutter. Aber bitte außerhalb der AfD!
(Bildquelle: Lars Haberl / pixelio.de)