Katerstimmung gleich zu Saisonbeginn beim 2:6 gegen Crimmitschau
Trotz wunderbaren Spätsommerwetters, der gleichzeitig noch stattfindenden BUGA um die Ecke und den letzten Zuckungen der Urlaubszeit im Ländle fanden sich erfreulich viele Unentwegte in der Kolbenschmidt-Arena ein, lechzend nach Eishockey und überglücklich, die unendlich erscheinende Zeit ohne die flitzende Hartgummischeibe überstanden zu haben. Die Anhänger der Falken unter den 1862 Anwesenden sollten am Freitag, den 13. September, bitterlich enttäuscht sein.
Schon der Zugang zur Halle und damit zum Spiel wirkte vorsichtig gesagt improvisiert. Ein sicherer Fingerzeig, welchen Stellenwert die Stadtoberen dem Eishockeysport in der Käthchenstadt beimessen. Als dann auch noch die unsägliche Agnes Christner, Bürgermeisterin für Kultur und Sport, im Volksmund aber nur „Flüchtlings-Nessie“ genannt, tolpatschig über das Eis watschelte, konnte man nur hoffen, dass sich die Heilbronner Puckjäger nach Anpfiff nicht ähnlich ungeschickt anstellten. Allein: Die Kufenflitzer aus der Käthchenstadt überboten die schaulaufende Integrationsfetischisten aus dem Heilbronner Rathaus noch an Unfähigkeit.
Dabei hatten die Falken druckvoll begonnen, schnürten die Gäste aus Sachsen zu Spielbeginn mächtig ein und gingen folgerichtig in Überzahlt mit 1:0 in Front. Danach die stärkste Phase der Falken, in der es die Hausherren aber versäumten, die Führung auszubauen. Dies schien die Eispiraten aus Crimmitschau zu beflügeln, denen es in der Folge gelang, das Spiel offener zu gestalten, ohne zu zwingenden Torchancen zu kommen. Eine Unachtsamkeit der Falken im Aufbauspiel und demzufolge eine entblößte Abwehr ermöglichte dem bis dahin bieder agierenden Gästeteam in der 17. Spielminute den zu diesem Zeitpunkt glücklichen Ausgleich.
Was sich anschließend im zweiten Drittel ereignete, dürfte als eines der schwärzesten Kapitel in die Geschichte der Falken eingehen, zumindest aber, was das Auftreten zu Saisonbeginn vor eigenem Publium anbetrifft. Gänzlich von der Rolle ging man im zweiten Drittel völlig baden. Gelang es zunächst noch, die Unterzahlsituationen zu überstehen, boten die Falken nach dem Überzahltor der Gäste ein desaströses Mitteldrittel. Mit 1:4 und damit noch gut bedient, verblieb zwar noch für die unverbesserlichen Optimisten ein Restfünkchen Hoffnung. Doch mit dem 1:5 eine halbe Minute nach Beginn des Schlussdrittels war die Partie gelaufen. Die Treffer zum 1:6 und 2:6 waren nur noch von statistischem Wert. Die Falkenfans waren bedient. Was die Heilbronner Kufenflitzer boten, war schlichtweg erbärmlich – selbst das zerbombte Berlin war 1945 nicht bemitleidenswerter.
Achtbare Auswärtspartie bei den Frankfurter Löwen ohne Punktausbeute
Man musste in Reihen der Falken-Anhänger befürchten, dass die Falken auch im schönen Hessenland bei den Löwen gänzlich gerupft und zerfetzt würde. Die befürchtete Packung setzte es zwar nicht, aber das erste Spielwochenende endete punktlos. Das hatten sich die Mannen um Atilla Eren in der Vorstandsetage gewiss anders vorgestellt. Dabei wäre es gerade für die von vielen Fachleuten allenfalls als mittelmäßig eingestufte Mannschaft wichtig gewesen, gut zu starten. So kann man im Lager der Kätchenstädter und deren Anhang allein auf die Leistungssteigerung gegenüber der peinlichen Heimpleite setzen. Es bleibt abzuwarten, ob die knappe Niederlage, welche erst durch einen Treffer der Löwen ins leere Netz kurz vor Schluss endgültig besiegelt wurde, die Mannschaft wieder aufzubauen in der Lage ist.
Nächster Gegner am 20. September zuhause in der heimischen Kolbenschmidt-Arena: der EV Landshut.