WIR gratulieren dem deutschtümelnden „sozialkritischen Chanconnier“ mit einem Zähneknirschen
Ich kenne seine Lieder. Ich stimmte seiner deutschen Attitüde zu. Ich bewundere im 54. eigenen Lebensjahr auch seine Kraft. Aber seine perfiden sozialitischen Tendenzen werde ich bis zum letzten Atemzug nicht verstehen.
DKP-Irrläufer und „deutscher“ Sänger wider Willen
Dem Lebenswerk von Hannes Wader wohnt aus Sicht eines ‚alten weißen Mannes‘, zu denen auch der Jubilar wider Willen zählt, ein Widerspruch inne: ich bin deutsch, weiß und habe zu allem Überfluss primäre männliche Geschlechtsorgane. Im Buntland-Irrenhaus ist dann zwar Wader nicht zwingend ein Mann, aber er verwendet in widerlicher Weise die Sprache der ‚Ausschwitz-Mörder‘ und ist in seinem dichterischen Wirken im Kern sexistisch. Generisches Maskulinum allenthalben.
Schulterschluss der ‚alten weißen Männer‘
Stellt sich die Frage, warum ich als Ultra-Antisozialist nicht die übliche Philippika auf den Barden anstimme. Es gibt einen Kontinuitätsbruch im Leben von Hannes Wader, den er sich womöglich nicht eingestehen wird: Die angebliche sozialistische Revolution ist auch über ihn hinweggegangen: Auch er ist wie ich ein noch älterer Mann – zu dessen Konstitution ich ihn ausdrücklich beglückwünsche.
Damit allerdings wird mein Bruder im Geiste Hannes Wader ein Teil des überkommenen kulturrevolutionären Sturmpotentials der militanten neuen Linken, denn er ist weder nach meiner Erkenntnis zumindest Ersteres: heterosexuell. Aber keinswegs weiblich, nicht-weiß und vor allem ekelhaft deutschsprechend.
Wer so sprachlich-reaktionär sich dem Gender-Sprech verweigert, muss eine Brücke zu mir finden.