Corona-Heuchler – von unserem Kolumnisten Jürgen Schwab

Im Bezug auf China wird der ‚bunte Tag‘ zum Hort für Querdenker (Bildmontage; DAVIDCOHEN – unsplash )

Was wäre wenn Karl Lauterbach Diktator wäre

In bestimmten Gegenden Chinas kann man besichtigen, wie es bei uns aussehen würde, wenn Karl Lauterbach (SPD) Diktator wäre. Unser Bundesgesundheitsminister ist ein fanatischer Verfechter der Null-Covid-Strategie. Wie die KP-Führung in Peking. Das heißt, die Lockdowns lassen bei bestimmter Inzidenzzahl nicht lange auf sich warten. Mittlerweile hat die chinesische Staatsführung angekündigt, die Ausgangsbeschränkungen zu lockern.

Journalisten mutieren in Bezug auf China zu Querdenkern

Während in der BRD strikte Corona-Maßnahmengegner – zu denen ich übrigens nicht gehöre! – in die rechte Ecke gestellt werden, weil Veranstalter von Querdenker-Demos Mitglieder von AfD und NPD nicht grundsätzlich ausgrenzen, schlüpfen bei der Medienpropaganda über die Demos gegen die Corona-Maßnahmen in China deutsche Journalisten und Politiker selbst in die Querdenker-Position. Die dortigen Maßnahmen seien typisch für ein totalitäres System. Dabei machen die Herrschenden dort nur das, was bei uns Karl Lauterbach im Schilde führt.

‚Presstituierte‘: Im Westen nichts Neues

Redakteure, die gestern noch in der BRD Lockdowns befürworteten oder zumindest für diskutabel hielten, echauffieren sich über Anti-Corona-Maßnahmen in China. – So geraten bei uns diverse „Journalisten“ in die Rolle von Agitatoren. Nicht sachgerechte Informationen stehen auf dem Redaktionsplan, sondern Agitation und Propaganda. Man lese hierzu das Buch „Die Vierte Gewalt“ von Richard David Precht und Harald Welzer. Die beiden Autoren schreiben, daß „die Grenze zwischen politischem Journalismus und politischem Aktivismus in den Leitmedien ohnehin immer fließender wird […].“ (ebd., S. 63).

Buntland-Medien: Ein Hauch von Reichsschrifttumskammer

In klassischen Diktaturen erhalten die Leitmedien inhaltliche Vorgaben von der Regierung. Bei uns nicht, da wissen Journalisten, daß sie dem gleichen Westliche-Wertegemeinschafts-Milieu angehören wie Politiker in Regierung und Parlament. Man ist als „Selbstgerechter“ (Sahra Wagenknecht) der sogenannten politischen Mitte Akademiker, man spricht Englisch, man ist Anywhere, man verachtet die Somewheres, also Handwerker und Verkäuferinnen mit Haupt- und Realschulabschluß, die kaum Englisch, dafür umso besser ihren eigenen Dialekt sprechen. Als Nicht- und Protestwähler lassen diese erkennen, daß sie die Heuchelei der Anywheres durchschauen.

Jürgen Schwab

Zum Autor:

Jürgen Schwab, geboren 1967 in Miltenberg/Main, gelernter Bürokaufmann, Diplom-Germanist und parteiloser Publizist, studierte deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Kommunikations- und Politikwissenschaft an der Universität Bamberg. Aus seiner Feder stammen die Bücher: „Die Meinungsdiktatur – wie  ‚demokratische’ Zensoren die Freiheit beschneiden“ (Coburg 1997), „Deutsche Bausteine – Grundlagen nationaler Politik“ (Stuttgart 1999), „Volksstaat statt Weltherrschaft“ (Tübingen 2002), „Die Westliche Wertegemeinschaft“ (Tübingen 2007), „Angriff der neuen Linken – Herausforderung für die nationale Rechte“ (Tübingen 2009), „Die Manipulation des Völkerrechts – wie die ‚Westliche Wertegemeinschaft‛ mit Völkermordvorwürfen Imperialismus betreibt“ (Mengerskirchen 2011), „Flucht in die Menschheit. Der Schriftsteller Jakob Wassermann und der Typus des nichtjüdischen Juden“ (Neustadt an der Orla 2020), „Zukunft Deutsch. Möglichkeiten nationaler Politik im 21. Jahrhundert“ (Dortmund 2021) sowie „Gemeinschaft und Gesellschaft bei Martin Walser. Eine Werkanalyse“ (Neustadt an der Orla, 2022). Er ist Mitherausgeber von „1848 – Erbe und Auftrag“ (Graz 1998). Schwab ist Mitinitiator der Bildungsinitiative „Deutsche Akademie (DA)“ und des Netzwerkes „Sache des Volkes (SdV)“.