Hirngespinst Querfront?
Götz Kubitschek hatte nach der letzten Montagsdemo in Leipzig auf seinem Blog „Sezession-Online“ eine „Querfront“ ins Spiel gebracht. Diese wäre aus meiner Sicht absolut wünschbar. Aber Politik ist nicht unbedingt ein Wunschkonzert. Was Kubitschek nicht in den Blick bekommt, ist der Umstand, daß das parlamentarische System und das kapitalistische Konkurrenzsystem der BRD eine „Querfront“ fürs Erste unmöglich macht. Denn nicht nur Verleger wie der Mann aus Schnellroda, sondern gerade auch Parteien, Bewegungen usw. sind auf Wähler, Mandate, Wahlkampfkostenerstattungen, Spenden, gute Presse usw. angewiesen.
Querfront und das ‚liebe‘ Geld
Am Ende geht’s auch Rechten und Linken ums Geld. Das heißt, die Linkspartei wird sich, da die Medienmeute denunziatorische Gelegenheit wittert, scharf von „rechts“ abgrenzen. Die AfD, die wie Kubitschek darunter leidet, in VS-Berichten genannt zu werden, wird sich von den „noch Eindeutigeren“ „Freien Sachsen“ abgrenzen, die auch von der NPD getragen werden. Wie soll unter diesen Umständen eine „Querfront“ möglich sein?
Diffuses Anliegen der Querfront
Und wie schauts mit den politischen Inhalten aus? – Die Linke, zumindest Sarah Wagenknecht, die allerdings aus der linken Leipziger Montagsdemo ausgegrenzt wird, fordert (außenpolitisch) die Rücknahme der Rußland-Sanktionen sowie die Inbetriebnahme von Nord Stream 2; ebenso fordern dies Jürgen Elsässer von „Compact“ und der „Freie Sachse“ Martin Kohlmann, die zuletzt in Leipzig als Redner auftraten. Linke, von Gysi bis Wagenknecht, fordern eine Vermögenssteuer für die Reichen im Land. Genau diese Forderungen wollen sich Elsässer, Kohlmann und die AfD nicht zueigen machen. Die „Freien Sachsen“ beispielsweise fordern in ihrer Grundsatzerklärung Bürokratieabbau und Steuersenkungen für den Mittelstand; den Reichen und dem Großkapital möchte man aber nichts wegnehmen.
Unter dem Strich ist das, was die politische Rechte in der BRD wirtschafts- und sozialpolitisch fordert „NSDAP 2.0 ohne Strasser-Flügel“.
Randständige NS-Kleinparteien auf dem Irrweg
Völlig in der Außenseiterposition befinden sich die beiden NS-Kleinparteien „Die Rechte“ und „Dritter Weg“. Der „Dritte Weg“ hat sehr wohl sozialistische Programmpunkte in seiner Grundsatzerklärung, wo auch die Eigentumsstruktur angesprochen wird; er sieht allerdings Wladimir Putin in der Nähe des „Bolschewismus“, wodurch alle Sozialismus-Rhetorik unglaubwürdig wird. Putin (und Selenskyj) müßte man vorwerfen, im eigenen Land einen Oligarchen-Kapitalismus zu dulden. Zudem ist die „revolutionäre“ Rhetorik des „Dritten Weges“ mittlerweile skurril – wegen dessen Pro-Ukraine-Kurs. Denn sollte das BRD-System, das ja auch auf Pro-Ukraine bzw. Anti-Rußland ausgerichtet ist, gemeinsam mit seinen NATO-Partnern seinen Stellvertreterkrieg in der Ukraine gegen Rußland gewinnen, wird ja wohl kaum in Deutschland die nationale Revolution ausbrechen.
Besonders schlau glaubt „Die Rechte“ zu sein, die gerne, man lese Sven Skoda in der Druckausgabe von „NS heute“, die Proteste nutzen möchte; aber womit? Mit welchen Aussagen? Würde „Die Rechte“ die Rücknahme der Rußland-Sanktionen fordern, brächte sie ihre eigenen Ukraine- bzw. Asow-Anhänger gegen sich auf. Daß die Hitler-Traditionalisten keine Vermögenssteuer und Übergewinnsteuer für Reiche fordern, damit man selbst nicht „Bolschewist“ ist, versteht sich von selbst. – Bei den derzeit anlaufenden Sozialprotesten haben sich „Die Rechte“ und der „Dritte Weg“ selbst aus dem Spiel genommen.
Querfront-Rechte in der Minderheit
Eine echte Querfront vertreten nur Minderheitengruppen auf der deutschen Rechten, wie die „Sache des Volkes“ und Benedikt Kaiser mit ein paar Anhängern auf der „Neuen Rechten“. Kaiser hält allerdings eine Querfront für unrealistisch, würde dieser aber sicherlich nicht entgegenstehen. Inhaltlich ist er sowieso querfronttauglich.
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