Auf G.O.N.D. 2018 folgt erstmals „Rock Dein Leben“

G.O.N.D. 2018: „Ein Festival wie ein Orkan“ (Bild: WIR)

Auch 2018 weiterhin Polit-Legasthenie bei den Veranstaltern

Zum 13. Mal wurde den Onkelz ein Fest beim G.O.N.D. auf dem weitläufigen Gelände im ostbayrischen Rieden gegeben. Feiern bei Klängen der Onkelz und deutschsprachigem Rock war angesagt. Uneingeschränkt sollte jedoch nicht gefeiert werden. Politische Anstandsregeln waren angesagt .  Wie im letzten Jahr wurde die Lektüre des an sich hervorragenden Festival-Guide von einer enervierenden politisch korrekten Fehlleistung getrübt. „Rechtsradikale Parolen werden von uns nicht geduldet, führen zum Festivalverweis und werden zur Anzeige gebracht.“, heißt es da. Gähn!  Sachlich falsche Aussagen bzw. leere Drohungen werden auch dadurch nicht wahrer, wenn man sie jedes Jahr wiederholt. Gewiss. Betrachtet man den beachtlichen organisatorischen und logistischen Aufwand einer Großveranstaltung wie im beschaulichen Rieden-Kreuth haben die Herren Steffen Kiederer und Timo Hofmann sicherlich besseres zu tun und WIR wollen den vielbeschäftigten Festival-Veranstaltern gerne mit einem Formulierungsvorschlag assistieren: „Wer an unserem Festival teilnimmt, akzeptiert unseren Verhaltenskodex. Wir dulden keinerlei politisch-extremistische Meinungsbekundungen. Verstöße hiergegen führen zum Festivalverweis. Sollten strafbare Handlungen vorliegen, werden diese zur Anzeige gebracht.“ Mag es den Veranstaltern auch nicht sonderlich gefallen: WIR konnten feststellen, dass ganz offensichtlich erfreulich wenige Gäste Anhänger der multikulturellen Gesellschaft waren.

Die Onkelz-Familie trifft sich wieder und muss Abschied nehmen

In der Tat trafen sich auch dieses Jahr vom 12. bis 15. Juli wieder Freunde harter deutscher Klänge, die nahezu ausnahmslos über den gemeinsamen Musikgeschmack hinaus auf der gleichen Wellenlänge zu liegen schienen. Man verstand sich. Man feierte. Man entwicklelte wie in den Vorjahren als G.O.N.D.-Enthusiast schnell ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl mit allen Teilnehmern. Friede, Freude, Eierkuchen bei Bier, Schnaps und Wein in Massen. Aber das Leben hat auch seine Schattenseiten. Am späten Samstagabend kurz vor dem Höhepunkt „9mm“ wurde an den im April diesen Jahres viel zu früh verstorbenen „fünften Onkel“ Thomas Hess in einer bewegenden Gedenkminute erinnert. Gnadenlos hart und damit wohl ganz im Sinne des Verstorbenen legten danach die selbsternannten „Assi-Rocker“ von 9mm los. Die Familie nahm Abschied und konnte doch weiter feiern, denn das Leben und die Liebe zu den Onkelz gehen weiter.

Altbekannte Deutschrock-Kapellen ohne die ganz großen Namen

Auf der Haupt- und erstmals erstellten Seitenbühne – wohl auch zur Beschleunigung des Festivalablaufs – die üblichen Verdächtigen, wenn es um deutsches Liedgut in harter zeitgenössischer Spielart geht. Was fehlte, waren die ganz großen Namen. Von den ‚großen Vier aus Frankfurt‘ kann man gewiss nur träumen. Aber die Namhaften wie „Unantastbar“&Co. waren dem Verlauten nach vertraglich an die Konkurrenz eine Woche später gebunden – mit Ausschluussklausel. Ob hier die „Krawallbrüder“, die mit großem Brimborium als Überraschungsauftritt am Freitag vor das Publikum traten, diese Lücke schließen konnten, darf bezweifelt werden. Der sehr guten Gesamtstimmung auf dem Festival bei durchweg bestem Wetter tat es freilich keinen Abbruch, dass die ganz großen Granden der Deutschrock-Szene durch Abwesenheit glänzten.

Verdrängungswettbewerb mit „Rock Dein Leben“ (R-D-L)

Über dem ganzen Festival lag unausgesprochen die Frage nach der Zukunft des geliebten Festivals bei den trotz allem ausgelassenen G.O.N.D.-Teilnehmern. Denn ab Donnerstag, den 19. Juli, sollte nur eine Woche später zudem nur ungefähr 100 Kilometer entfernt erstmals das misstrauisch beäugte Konkurrenzfestival stattfinden. Nominell mit „Freiwild“ und „Unantastbar“ prominenter besetzt bezeichnet sich das Konkurrenzfestival in Laichingen vollmundig gleich als „DAS Festival 2018 in Süddeutschland“. Aber nicht nur der Aufruf „R-D-L GEGEN RASSISMUS FASCHISMUS UND INTOLERANZ“ erzeugt Brechreiz. Generell ist die Konzeption von R-D-L in enger zeitlicher und räumlicher Nähe als Kampfansage an G.O.N.D. zu sehen. Hier glaubt sich einer aus dem Kreis der früheren G.O.N.D.-Organisatoren zu Höhrerem berufen – oder vielleicht sieht er nach einer erfolgreichen Konfrontation mit seinen früheren Kumpanen auch nur seine ökonomische Chance. Womöglich behauptet der R-D-L-Frontmann auch, gar keine Konkurrenz sein zu wollen. Wie dem auch sei: Die Mannen um „Kiedi“ und „Timo“ sind uneingeschränkt weiterhin zu unterstützen, haben sie doch nun nach über einem Jahrzehnt harter und beharrlicher Arbeit, geprägt von ständigen Optimierungen für die Teilnehmer eine Gemeinschaft, ja mit G.O.N.D. fast so etwas wie einen kleinen weiteren Onkelz-Mythos geschaffen. Und was Wert hat, kann und darf nicht zugrundegehen.

 

 

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