Bengalo-Skandal bei der G.O.N.D. 2017

 

(Bildquelle: WIR)

Heilbronn/Markt Rieden: Zum mittlerweile zwölften Male fand die Größte Onkelz Nacht Deutschlands (G.O.N.D.) zu Ehren der großen Frankfurter Rockcombo statt. Geschätzte 15.000 Teilnehmer kamen auch in diesem Jahr ins beschauliche Markt Rieden bei Vilshofen. Nachdem sich die Frankfurter Kultband im Jahr 2014 ja bekanntlich auf der Bühne wiedergefunden hatte, war es zunächst ruhiger um die G:O.N.D., die ja bekanntlich von den zwei Heilbronner Veranstaltern Timo und Kiede organisiert wird. Aber da zum einen das G.O.N.D. mittlerweile Kultstatus hat und auch die Onkelz 2.0 längst nicht mehr das sind, was sie einmal waren, scheinen die Zeilnehmerzahlen wieder zuzunehmen und die vorübergehende Krisis überwunden. Erfreulich der Anteil von offensichtlich Kulturfremden auf dem Fest von null Prozent! Ebenso, dass bis auf ein paar linke Spinner keine linkssozialistischen Querulanten den Zusammenhalt der patriotischen Deutschrockfans störte.

Gut organisiert. Irritierender Festival-Guide

Wie immer war alles bestens organisiert. Frühstück bis zum Anschlag zum Niedrigpreis, Supermarkt mit dem Nötigsten, Duschmöglichkeiten und ausreichend sanitäre Anlagen, ganz exzellente und vielfältige Speisenangebote auf dem weitläufigen Gelände. Seriöses, zurückhaltendes Sicherheitspersonal. Beste Sicherheit für alle Festivalteilnehmer. Alles bombe, könnte man denken, wäre da nicht eine irritierende Passage im Festival-Guide gewesen. So war in den Festivalregeln neben Selbstverständlichkeiten für disziplinierte Deutsche dem Sinne nach zu lesen: „Rechtsradikale Parolen werden von uns nicht gedultet, führen zum Festivalverweis und werden zur Anzeige gebracht.“ Da WIR annehmen, dass dieser Bericht  den Veranstaltern zur Kenntis gebracht wird, müssen WIR den beiden diesbzgl. etwas ins Stammbuch schreiben: Neben rechtsradikalen müssen selbstverständlich auch linksradikale Parolen untersagt werden. Ein alleiniger Bezug auf „Rechte“ verstößt eindeutig gegen das Antidiskriminisierungsgesetz und ist daher aus unserer Sicht rechtswidrig. Aus taktischen Gründen und Fragen der Nettiquette können rechtsradikale (und linksradikale!) Parolen natürlich untersagt werden, allerdings können „rechtsradikale“ Parolen gar nicht zur Anzeige gebracht werden, sondern allein Parolen, welche gegen den § 86a StGB (Verwenden von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen) oder § 130 StGB (Volksverhetzung) verstoßen. Die immer noch äußerst  beliebte Devise „Deutschland den Deutschen“  mag wohl unter die Definition „Rechtsradikal“ seitens der Veranstalter zu subsumieren zu sein, allein: Zur Anzeige gebracht werden könnte sie nicht, da sie nicht gegen Strafgesetze verstößt. Merke: Der oder die Verfasser des Festival-Guides mögen großartige Konzert- und Festivalorganisatoren sein, aber ganz offensichtlich politisch und strafrechtlich unbedarft. Bitte daher künftig besser informieren, um derartige Peinlichkeiten zu vermeiden!

Völlig übertriebene Sicherheitsbestimmungen und polizeiliche Auflagen

Wieder einmal ein Ärgernis das geradezu bornierte undifferenzierte Verhalten staatlicher Behörden wegen Abbrennens von Pyrotechnik. Unvergessen der wunderschöne Anblick dutzender roter und einiger grüner Bengalos beim Unantastbar-Superhit „Das Stadion brennt“ bei der G.O.N.D. 2016.

(Quelle: Youtube: „Unantastbar – Das Stadion brennt – G.O.N.D. 2016)

Dies war offensichtlich einigen Apparatschiks zuviel, weswegen sich Vertreter der Amtsschimmelfraktion auf den Plan gerufen fühlten. Hier wiederholt sich das Ärgernis beim Fußball als zunächst in der Diskussion stand, offizielle Zonen für kontrolliertes Abbrennen von Pyrotechnik einzuführen. Was folgte, ist bekannt. Nun auf einem völlig friedlichen Musikfest wollten sich nicht etwa rivalisierende Fußgallanhänger gegenseitig bewerfen und damit gefährden, sondern es sollte endlich wieder einmal Fußballstimmung erzeugt werden wie in der ‚guten alten Zeit“ – bevor kleingeistige Sicherheitsfanatiker begannen, Fußballkultur bewusst zu zerstören.

Ärgerlich das Ganze. Zunächst kamen die Heilbronner Veranstalter auf die Bühne und stellten die Konsequenzen auch nur bei geringsten Verstößen dar. Dann nach ca. einer Minute musste „Unantastbar“ wohl das Konzert abbrechen oder wollte es sogar, um indikskutable Schikanen und geradezu groteske finazielle Sanktionen anwesender Staatsbüttel zu vermeiden. Ein wunderschönes Musikfest hatte so an seinem Höhepunkt einen faden Beigeschmack bekommen – wegen ein paar Bengalos! Gänzlich unverständlich. So präsentiert sich abermals mehr die Weicheirepublik Deutschland in einer ihrer jämmerlichsten Facetten. Es wäre wohl am besten gewesen, „Das Stadion brennt“ gar nicht zu spielen!

 

 

 

 

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