Wahlen unter Corona-Bedingungen
Es war ein wahrhaft deutscher Samstagabend mit Gesinnungsgenossen zuvor. Mit all dem, was echte Männer wirklich brauchen: Fußball, Bier, Schnäpse. Eigentlich hatte ich gar nicht vor, mit meinem Brummschädel überhaupt wählen zu gehen. Das Briefwählen hatte ich versäumt. Nach der Heimfahrt vom Mittagessen genügte ein Blick auf die sich auf den Straßen dahinschleppenden degenerierten Gestalten, auf die allgegenwärtige perfide Überfremdung, die offensichtliche, jeden Tag sich verschlimmernde rassische und volkliche Zersetzung meiner Heimatstadt, um mich zu aktivieren.
Corona hatte ich längst vergessen. In Erinnerung gerufen wurde mir der paranoide Mythos um die Bedeutung des angeblich so gefährlichen Virus bei meinem Einmarsch in die Wahlräumlichkeiten. Natürlich musste trotz nahe null Publikumsverkehr der verfickte Drecks-Chemielappen vor der Fresse getragen werden. Gesundheit geht eben vor! (Satire aus). Die nächste Zumutung folgte auf dem Fuße. Als ich meine Wahlunterlagen abholen wollte, wurde ich allen Ernstes gefragt, ob ich bereits meine Hände desinfiziert hätte. Genervt ging ich zu einem benachbart stehenden Tisch, um alibimäßig so zu tun, als ob ich Desinfektionsmittel anwenden würde. Kritische Blicke des Wahlkampfhelferhuhns prallten an mir ab. Dann in die Wahlkabine, brav den AfD-Kandidaten gewählt – schließlich stand ich ja selbst nicht zur Wahl!
Wie ich dies gewohnt war, wollte ich aus den Wahlräumlichkeiten so wieder hinausgehen, wie ich hineingekommen bin. Doch weit gefehlt! Die Corona-Hysterie lässt schön grüßen. In einem Riesenraum, der geeignet gewesen wäre, einen kleinen Gauparteitag abzuhalten, und in dem sich nur fünf Personen befanden, wurde sogar ein Schleussystem installiert. Zur Vermeidung einer Infektion mit Corona! Wenn nicht schon der erbärmliche Anblick meiner Heimatstadt gereicht hätte, die Corona-Hysterie der bundesrepublikanischen Weicheier hätte mich noch auf dem Totenbett aktiviert, mit meiner Stimme der Corona-Republik einen vor die Fresse zu hauen!
Triumph der GRÜN*innen
Bereits das dritte Mal stellen die grün ummäntelten Neomarxisten die stärkste Partei im Ländle. Was zunächst von der 58 Jahre in der Villa Reitzenstein regierenden CDU nach Selbstverschulen aussah -an die personelle Totalkatastrophe Stefan Mappus in Anbetracht von Fukushima im Jahre 2011 sei erinnert, setzt sich nun fort und verstärkt sich sogar. Die GRÜN*innen lösen die CDU im Ländle als Volkspartei ab. Offenbar glauben immer mehr saturierte Baden und Württemberger an das Perpetuum Mobile, blauben also, im Land der Autobauer würde der Wohlstand für immer gesichert sein, auch wenn man die Automobilindustrie notorisch torpediert und allen Ernstes glaubt, die Zukunft läge (allein) in der Elektromobilität. Im Zustande geistiger Umnachtung sägt man landesweit in dümmlicher Gutmenschenart an dem Ast, auf dem man sitzt.
Der amtierende und wiedergewählte Ministerpräsident, ein Lehrer wie der unsägliche Heilbronner OB Harry Mergel, soll in seiner Jugend in extrem linken Kreisen aktiv gewesen sein, hat nun aber ein zum Ländle passendes Auftreten gewählt: bieder konservativ, breit daherschwäbelnd – gutbürgerlich eben. Er bindet durch sein politisches Handeln und Wirken viele vormals schwarzen Wähler und holt Wähler ansonsten anderer Parteien an den baden-württembergischen Wahlurnen ab. Die vermeintliche Stärke der GRÜN*innen ist aber – das Phänomen Kretschmann außen vor gelassen – bei Lichte betrachtet eher die Schwäche der CDU selbst. Die frühere Volkspartei SPD, die angeblichen Sozialdemokraten, die spätestens seit den 90er-Jahren den deutschen Arbeiter verraten, müssen gar nicht mehr thematisiert werden.
Es sind die aalglatten und selbstherrlichen Typen à la Mappus, die notorischen Phrasendrescher à la Schäuble-Schwiegersohl Strobl und eine Polit-Trulla wie Susanne Eisenmann, eine glatte Fehlbesetzung als Spitzenkandidatin, die der CDU das Ansehen rauben. Bei solchem Pseudo-Spitzenpersonal aus Unionskreisen wirkt der 72-jährige Kretschmann geradezu wie ein Polit-Superstar, sieht er sich doch vormals schwarzen Polit-Funktionären gegenüber, die allenfalls über das Charisma eines viertklassigen Staubsaugervertreters verfügen. Wer sich zudem mit derart geistig minderbemitteltem Personal Ökologie als Primärthema aufs Auge drücken lässt, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Wähler sich für das Original entscheiden. Die ökonomische Kompetenz, welche die Union gegenüber den SPD-Internationalsozialisten einstmals auszeichnete, haben sie längst als nachrangig eingeordnet in den Reihen der Merkel-entkernten CDU. Die CDU-Mittelstandsvereinigung gehört in Teilen geistig längst der AfD an, sie hat es nur noch nicht gemerkt; der andere Teil sollte sich besser künftig zur FDP orientieren.
Neomarxisten auf dem Vormarsch
Wieso Neomarxisten? Der Sozialismus ist quasi von Geburt an marxistisch infiziert gewesen. Vormals war der Sozialismus eine Arbeiterbewegung, die sich völlig zu Recht für die einstig nahezu rechtlosen „Proletarier“ einsetzte. Mit der Installation der Arbeitnehmervertreter hätte es der Sozialismus bewenden lassen können. Hätte er es, so hätte selbst ich mit ihm meinen Frieden geschlossen. Doch der Sozialismus strebte seit jeher nach mehr. Nach der klassenlosen Gesellschaft, nach Gleichheit und Gerechtigkeit. Dumm nur für unsere Marx-Jünger, dass die Arbeitnehmerschaft durch den Breitenwohlstand infolge der erfolgreichen Marktwirtschaft nicht mehr für sozialrevolutionäre Umsturzpläne zu gewinnen war. Insofern suchte man in sozialistischen Kreisen neue Ansätze.
Dem perfiden sozialistischen Theortetiker Marcuse war es zu verdanken, dass er neue Sturmtruppen für die Ideen des Sozialismus gewinnen konnte: angeblich Benachteiligte wie Frauen, Schwule, Lesben, Behinderte, ethnische und religiöse Minderheiten. Mit der unsäglichen „Frankfurter Schule“ um Habermas als Kaderschmiede des Neomarxismus wurde dem Marcuse’schen Ansatz auch in theoretischer Hinsicht ein weiteres Fundament geliefert. Das perfide Wirken der 68er-Bewegung hinterlässt für jeden offensichtlich bis heute seine Spuren: eine Politik der Schwäche, der Mittelmäßigkeit, der Glorifizierung der Schwäche, der Elitenfeindlichkeit und der Stigmatisierung der Leistungsgesellschaft. All diese sozialrevolutionären Phantasmen sind sublim weiterhin bei den GRÜN*innen zu finden – man muss sie nur suchen und genau analysieren.
Trotz des bieder schwäbelnden Auftretens ihres baden-württembergischen Vorzeigepolitikers Kretschmann, darf man sich nicht darüber hinwegtäuschen lassen, wer im Fahrwasser der GRÜN*innen bis heute alles mitschwimmt. Wer Plakate im Stil von: „Tod dem deutschen weißen Mann“, plakatiert, braucht sich nicht zu wundern, zum Feind erklärt zu werden. Und es gnade den GRÜN*innen Gott, wenn die weißen deutschen Männer wieder energisch das Ruder übernehmen. Mein Schlusswort an die GRÜN*innen lautet daher im Vorgriff auf die nahe Zukunft: Gott vergibt, ich nie!
#stopptdiegruenen