Befindet sich die USA im Wirtschaftskrieg mit Russland und Buntland?

Der ewige Dollar gegen den russischen Bären – und Buntland verliert (Bildquelle: envato elements)

Der Krieg in der Ukraine hat nicht nur eine politisch-militärische Dimension („WIR“, NATO, gegen Russland), sondern auch eine entscheidend eingreifende wirtschaftliche Komponente. Wer verliert, wer gewinnt? Wohin fließen die Kapitalströme, wer ist Nutznießer des Wohlstandstransfers? Gewinner sind eindeutig die Konzerne der USA, der Transfer trifft den Verbraucher und die Familien in den Industrieländern Europas.

Scheinbar eindeutige Ukraine-Sympathie

Je nach Sympathie für die eine oder die andere Konfliktpartei wird der Einzelne die Entbehrungen freudig oder zähneknirschend erdulden, ertragen muß er sie in jedem Fall.

Die bis jetzt auffälligste Einbuße betrifft Öl und Erdgas, das Europa trotz laufender Verträge nicht mehr von den ‚bösen Russen‘ abnehmen wollte. Der Kriegsakt der Sprengung der Ostseeröhre (wer zieht Nutzen daraus?) trug zu diesem Desaster bei, aber eine Röhre blieb ja intakt, die Öl-Pipelines sowieso. US-LNG aus Fracking ist außerordentlich umweltschädlich und bis zu sieben Mal so teuer wie das russische Angebot.

Ökonomischer Dilettantismus der GRÜNEN

Daß die „Grünen“ (grün sind sie nicht) den Strompreis nach dem teuersten Anbieter festsetzen, beschert den ohnehin hochsubventionierten Wind- und Solarparks eine Bonanza, zu deren Finanzierung Verbraucher und Steuerzahler („Wumms!“) gezwungen werden.

Teure Energie erzeugt eine Preisspirale bei Industrieprodukten. Besonders energieintensiv ist die Erzeugung von Kunstdünger, und das trifft die Erzeugerpreise der Landwirtschaft, die durch gestiegene Kraftstoffkosten für die Traktoren ohnehin schwer belastet sind: Inflation bei Energie, Lebensmitteln und Waren des täglichen Gebrauchs. Die Energiekosten sind um das 7-10-Fache gestiegen.

Gar nicht so leise stirbt der deutsche Mittelstand

Die Erzeuger in der EU, besonders im exportabhängigen Deutschland, sind nun gegenüber USA und China nicht mehr wettbewerbsfähig und schließen zunehmend ihre Standorte in der BRD. Ist es als Zufall zu betrachten, daß die USA zeitgleich mit einem Sonderprogramm (Inflation Relief) von 370 Milliarden Neuansiedlungen erleichtern? In der BRD erzeugte Waren können nicht mehr exportiert werden, der Markt kippt zugunsten der Wettbewerber jenseits des Atlantiks.

Ungleichverteilung des Vermögens auch in Deutschland

Die oberen 10% haben 56,1% des Vermögens in Deutschland (Datenquelle: DIW; Eigengrafik: WIR)

Nun könnte man sagen, macht ja nichts, wenn die Konzerne Sorgen haben, Hauptsache, dem Kleinen Mann geht es halbwegs gut. Schließen die Betriebe, verlieren Hunderttausende ihre Arbeit. Es gibt ohnehin seit Jahrzehnten einen systemimmanenten Wohlstandstransfer vom Verbraucher auf die winzige Minderheit der Superreichen: Die reichsten 0,1 % haben das 16-Fache an Vermögen angesammelt wie die gesamte untere Hälfte, die reichsten 10% mehr als das Fünfzigfache!

Die Gratislieferungen an Waffen haben die Arsenale der Europäer geleert. Die USA liefern zwar sehr viel mehr, aber nur als Kredit, gegen Bankbürgschaft. Zuletzt werden die BRD-Steuerzahler ihre Bürgschafts-Banken „retten“ und für die Auffüllung der Bestände mit NATO-Waffen (aus den USA) viele Milliarden auf den Tisch legen müssen. Vorsorglich fordern die USA „mindestens“ 2% des BIP für die NATO, das sind für die BRD Jahr für Jahr etwa 40 Milliarden.

Der Steuerzahler ist darüber hinaus schwer belastet mit den direkten Finanzhilfen für den am Tropf hängenden Oligarchenstaat und mit den Kosten für die ukrainischen Flüchtlinge.

God’s own country: Expansionsdrang der USA seit Gründung

Die USA haben ihren gegenwärtigen Status durch unaufhörliche Expansion erreicht, sogar bereits seit den Tagen ihres Entstehens als kleine Siedlerkolonie an der Ostküste des Kontinents. Seit ihrem out-of area-Eingreifen in den Weltkriegen konnten sie durch die Privilegierung ihrer privaten FIAT-Währung (FED ist ein Syndikat von profitorientierten Privatbanken) als „Weltreserve“ und „Rohstoff-Dollar“, „Petro-Dollar“ ihre wirtschaftliche und politische Macht ausbilden. Diese Macht kann nur durch die größte militärische Machtentfaltung aller Zeiten und durch zahllose Kriege aufrechterhalten werden. Das jährliche Kriegsbudget nähert sich der 1000-Milliarden-Grenze und ist größer als die der 10 nachfolgenden Staaten. Konsequent werden alle Staaten durch Krieg und Gewalt ausgelöscht, die den US-Exzeptionalismus zu unterlaufen drohen, indem sie sich dem kreditfinanzierten Handel durch Barter-Ökonomie entziehen oder etwa Rohstoffe und Öl gegen andere Währungen als den Dollar handeln. Dies brachte u.a. Hitler, Hussein und Gaddafi den Untergang.

Nur der ‚Westen‘ ist der USA noch bedingungslos hörig

Allerdings ziehen es mittlerweile sehr viele Staaten vor, sich trotz des militärischen US-Potentials aus der US-Hegemonie zu lösen. Nur wenige Staaten der Welt haben die für die eigene Wirtschaft verheerenden Sanktionen gegen Russland mitgetragen, unter den Verweigerern die bevölkerungsreichsten, China, Indien und die Staaten Afrikas.