Künstlicher Vielvölkerstatt „Tschechoslowakische Republik bzw. später Tschechoslowakei“(CSR)
Die CSR war ein nach dem WKI von Frankreich und England künstlich zusammengeschusterter Vielvölkerstaat aus Tschechen, 3,5 Millionen Deutschen, Slowaken, Ungarn, Ukrainern, einigen wenigen Polen und Rumänen sowie kleinen slawischen Völkchen (Slonzaken, Hultschiner), die sich den Deutschen zugehörig fühlten. Die einzelnen Völkerschaften in der CSR hatten meist keinen Bezug zu den anderen, historisch und kulturell waren sie einander fremd, wurden in diesen Staat hineingezwungen, teils mit brutaler Gewalt.
Gefragt wurde keiner. Zum Beispiel hatten die Hultschiner sogar selbst eine Volksabstimmung organisiert, in der sie sich zu 99 % für die Angliederung an Deutschland aussprachen. Die Deutschen, „Altösterreicher“ und 1918 Angehörige des Nachfolgestaates Deutschösterreich, protestierten in riesigen Demonstrationszügen friedlich gegen den Zwang. Die Protestzüge wurden von den Tschechen zusammengeschossen. Die Einheimischen beklagten 56 Tote und Hunderte Verletzte. England und Frankreich dekretierten dennoch, gegen den ausdrücklichen Protest der Betroffenen, den Anschluß der deutschen Gebiete, und des Hultschiner Ländchens an den Kunststaat.
Frankreichs perfider Plan zur Niederhaltung Deutschlands
Besonders Frankreich verfolgte die Politik, rund um Deutschland und Österreich Staaten mit großen deutschen Minderheiten in geschlossenen Siedlungsgebieten zu errichten, in denen jeweils eine Zentralmacht autoritär die Staatsführung beanspruchte. Der britische Premier Lloyd George warnte ausdrücklich vor dieser Politik. Ziel der französischen Bestrebungen war die Einkreisung und politische Eindämmung der Deutschen, was durch ein Netz von Militärbündnissen realisiert wurde. In Polen etwa lebten kaum über 50% ethnischer Polen neben Deutschen, Ukrainern, Weißrussen, Großrussen, Litauern, Kaschuben und Oberschlesiern. Das Volk der Kaschuben hatte sich jahrhundertelang gegen die Übergriffe der Polen zur Wehr gesetzt, betrachtete sich als Glied des deutschen Volkes und pflegte (ähnlich wie die Masuren, Lausitzer und Oberschlesier) nur als Haussprache ein slawisches Idiom. In Jugoslawien unterdrückten eine Minderheit von 23 % Serben große Volksgruppen von Kroaten, Slowenen, Ungarn, Albanern, Bosniern, Mazedoniern und Deutschen.
Tschechen stellen weniger als die Hälfte der Bevölkerung
Die größte Volksgruppe der CSR (Tschechen) machte nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung aus. Sie errichteten aber unter MASARYK und BENES eine chauvinistische, sehr autoritäre Zentral-Herrschaft, die die anderen Völker im Staat existenzgefährdend benachteiligte und zu entnationalisieren versuchte. Clemenceau hatte zwar ein weitgehendes Minderheiten-Schutzabkommen durchgesetzt, aber die Tschechen brachen es systematisch und kündigten es bald. Deshalb standen alle Minderheiten der Zentralmacht höchst skeptisch gegenüber. Außenpolitisch räumte die CSR der UdSSR einen erheblichen militärischen Einfluß auf dieses mitteleuropäische Land ein (Schultze-Rhonhof, „Das tschechisch-deutsche Drama 1918–1939).
Deutscher Oppositionsführer Konrad Henlein
Als Opposition zur staatstragenden tschechischen Partei von Benes (der „nationalsozialistischen Partei der CSR“) etablierten sich Parteien der Deutschen, die sich schließlich unter dem Druck des Staates zu einer Gesamtpartei zusammenschlossen; ihr Vorsitzender wurde der Turnlehrer Konrad Henlein.
Henlein wandte sich an England und Frankreich, intervenierte immer wieder bei Churchill, Vansittart und einer Reihe anderer hochrangiger britischer Politiker. Als dies wenig Erfolg brachte, wandte er sich zuletzt an Hitler.
Schließlich erkannten die Regierungen von Frankreich und England, daß die Unterdrückung der Deutschen in der CSR einen Grad erreicht hatte, der mit dem normalen Leben in Europa nicht mehr zu vereinbaren war. Sie machen die erzwungene Angliederung der deutschen Gebiete von 1918/19 rückgängig und entwickeln einen Plan zur Rück-Abtrennung der mehrheitlich von Deutschen bewohnten Gebiete Böhmens und Mährens und ihre Angliederung an Deutschland. Die CSR akzeptiert diesen Plan schließlich (DBFP, 3. series, Volume II, Doc.1005). Auf der Konferenz von München werden nur noch die technischen Details der Übergabe der Gebiete besprochen. Der Münchner Vertrag beginnt entsprechend mit den Worten:
„Deutschland, das Vereinigte Königreich, Frankreich und Italien sind unter Berücksichtigung des Abkommens, das hinsichtlich der Abtretung des sudetendeutschen Gebietes bereits grundsätzlich erzielt wurde, … übereingekommen, …“
Nach dem „Münchner Abkommen“: CSR zerfällt
Nun fordern aber alle anderen Minderheiten ebenfalls „LOS von PRAG!“, der Staat zerfällt sehr schnell. Die Polen erzwingen von der CSR die Abtretung eines Industriegebietes durch Kriegsdrohung und Ultimatum und fordern weitere Landstriche; Ungarn marschiert ein und gliedert die ungarischen Gebiete der Slowakei wieder Ungarn an. Tschechen, Slowaken und Ukrainer befürchten weitere Angriffe der Nachbarstaaten (und der UdSSR !) und wenden sich in getrennten Demarchen an Deutschland, sie wollen „deutschen Schutz“, also den Protektorats-Status. Hitler lehnt das Ersuchen der Ukrainer ab, offensichtlich hat er keine Pläne, „die Ukraine zu erobern“. Er akzeptiert das Ersuchen der Slowakei. Dann kündigt sich der Präsident der verbliebenen Tschechei, HACHA, an. Er ist bekannt dafür, daß er eine Selbständigkeit von Böhmen und Mähren für eine schlechte Lösung hält.
Das deutsche Außenministerium wendet sich an England (Konsultativ-Abkommen). Chamberlain erklärt das „Desinteressement“ Englands, Hitler habe „freie Hand“ (DBFP IV, No332). Hacha verhandelt mit Hitler einen Protektoratsvertrag und akzeptiert nolens volens die militärische Besetzung des Landes. Dies ist für Deutschland von existentieller Bedeutung, da STALIN offensichtlich erwägt, Böhmen und Mähren zu besetzen. Rumänien gewährt ihm zwar keine Durchmarschrechte, die UdSSR hat jedoch umfassende Landungsrechte für Militärflugzeuge auf böhmischen Flugplätzen. Diese Gefahr hat wohl auch Chamberlain zu seiner Politik der freien Hand motiviert.
Nach der CSR: Blühendes Protektorat Böhmen und Mähren
Die Tschechei prosperiert unter dem deutschen Protektorat. Die Tschechen zählen zu den wenigen Europäern, die im WKII nicht als Soldaten an die Fronten müssen. Die 1000 Jahre alte Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Tschechen im Kurfürstentum und Königreich Böhmen erwacht wieder. Wirtschaft und Handel blühen, es gibt keine Versuche, Deutsche einzusiedeln oder die Autonomie der tschechischen Kultur zu verletzen. Die Tschechen sind zufrieden und kooperieren vollkommen mit den Deutschen. Dies läßt die Briten nicht ruhen. Bewaffnete Agenten werden mit dem Fallschirm abgesetzt und führen einen erfolgreichen Mordanschlag auf den Chef der Protektoratsverwaltung durch. Tschechische Polizei erschießt die Männer der Ortschaft Lidice, die die Agenten unterstützt haben.